Menschen können nicht in einem Vakuum existieren. Sie leben in
abhängigen Beziehungen mit anderen Menschen. Das Leben eines
Menschen beginnt schon vor der Geburt durch den Kontakt mit anderen
Menschen. Die Menschen zehren körperlich und emotional von anderen
Menschen: sie sind akzeptierte Mitglieder eines engen Kreises anderer
Menschen. Die vollständige Abhängigkeit von ihren Mitmenschen
ist länger als bei jedem Tier.
Die Abhängigkeit
von bzw. Unterstützung durch andere Menschen ist sehr weitreichend
und dauert das ganze Leben lang an. Zunächst werden alle materiellen
Bedürfnisse von anderen erfüllt, in der Regel vorwiegend
von den Eltern, aber auch Werte, Einstellungen, Fähigkeiten und
Vorlieben werden fast vollständig von anderen Personen erworben.
Kinder, die bis zum Alter von etwa zwölf Jahren durch Nachahmung
der Sprache anderer nicht lernen zu sprechen, lernen es nie. Motorische
Fähigkeiten, wie das Gehen und das gesamte Spektrum der sozialen
Fähigkeiten, werden durch das Beispiel anderer und mit der Hilfe
anderer erhalten.
Vor allem
aber hat die emotionale und geistige Gesundheit tiefe Wurzeln in der
Unterstützung durch andere. Säuglinge, die zwar gefüttert,
gewaschen, angezogen und vor Gefahren geschützt, mit denen aber
nicht gekuschelt und geredet wird, sterben einfach. Das wichtigste
emotionale Bedürfnis von Kindern ist viele Jahre lang einfach
Liebe. Sie werden alles und jedes tun, um sie zu bekommen und werden
andernfalls selbstzerstörerisch, geisteskrank oder sterben sogar.
Diese Beziehungsmuster setzen sich während des gesamten Lebens
in verschiedenen, sich entwickelnden Formen fort. Die Bildung von
verschiedenen Arten von Freundschaften, hierarchischen, intimen oder
familiären Beziehungen müssen alle in einem wesentlichen
Maße beherrscht werden, um ein einigermaßen glückliches
und erfolgreiches Leben zu führen. Viele Studien zeigen, dass
die körperliche Gesundheit und die Fähigkeit, Stress zu
bewältigen, in einem direkten Verhältnis zur Größe
und Nähe des sozialen Netzwerks stehen, das eine Person in der
Lage war aufzubauen.
Keine
Feinde - keine Verbündeten
"Wer
mit Gewalt überwältigt hat, hat nur die Hälfte seines
Feindes überwunden." John Milton
"Der macht keinen Freund, der nie einen Feind gemacht hat."
Alfred Tennyson
Der Begriff "Verbündeter" impliziert in vielen seiner
Anwendungen, dass verschiedene Gruppen eine besondere Art von Freundschaft
bilden, um einem oder mehreren "Feinden" zu begegnen. Auf
diese Weise werden Feinde zu einem Katalysator für diese Arten
von Freundschaften. Mut, Zuverlässigkeit, Kreativität, Initiative,
moralisches Gefestigtsein, Weisheit und andere Qualitäten wurden
alle im Angesicht des gemeinsamen Feindes erprobt und somit übertreffen
diese Kontakte Schön-Wetter-Freundschaften in Bezug auf Nähe
und Zuverlässigkeit.
Das gilt ebenso und vor allem im Bereich der spirituellen Freundschaft,
denn der größte Feind der Wesen liegt in ihnen selbst,
nämlich der Impuls, Gier, Hass und Verblendung zu folgen. Diese
nach innen gerichtete Perspektive konzentriert sich auf das Finden
einer Reaktion, die keine Abneigung ("Hass") zur Konfliktlösung
nutzt. Nach außen hin bedeutet das auch, nach Konfliktlösungen
zu suchen, die es ermöglichen unfreundliche Beziehungen nicht
weiterzuführen und stattdessen wirkliche Freunde oder spirituelle
Verbündete zu gewinnen. Dazu ist es unabdingbar "Freund
und Feind" unterscheiden zu lernen und zu verstehen wie man ihnen
zu begegnen hat.
Der Buddha
rät nicht dazu, auf eine Art zu denken, die Fehlverhalten billigt
oder relativiert. Noch empfiehlt der Buddha, die Augen vor dem Bösen
zu verschließen. "Niemanden zu beurteilen", wie es
das häufig vorkommende Diktum zeitgenössischer spiritueller
Lehrer ist, ist nicht Teil des Buddhismus. Nicht zu beurteilen, d.h.
die Erfahrungen, die man hat, nicht einzuschätzen, ist einfach
unmöglich - der Wahrnehmungsprozess impliziert das. Eine Person
oder Situation richtig zu beurteilen ist Weisheit.
Die Beurteilung der Lehre des Buddha gibt dem Schüler das Vertrauen,
dem Weg zu folgen. Es ist natürlich auch Teil der Weisheit zu
wissen, inwieweit man seiner Einschätzung trauen und diese mit
entsprechender Leichtigkeit halten kann1. Im Großen und Ganzen
empfiehlt der Buddha die Anwendung eines angemessen gesunden Menschenverstandes
zum Umgang mit inneren und äußeren Feinden. Der Buddha
erklärt dazu zahlreiche Möglichkeiten, sich von Groll zu
befreien, einschließlich solcher praktischer Betrachtungen wie
zu bedenken, dass Kamma sich darum kümmern wird, was diese Person
tat.
Der Umgang
mit schlechten Menschen ist allerdings zu vermeiden, ähnlich
wie wilde Elefanten oder Stiere (Ärger) oder Stoppelfelder (Belästigungen/Verdruss).
Diese interessante von Buddha in MN 2 verwendete Analogie scheint
darauf abzuzielen, dass schlechte Freunde ebenso wie Elefanten und
Stoppelfelder vermieden werden müssen.2
Und der Buddha befürwortet eine entschiedene Vorgehensweise gegen
diejenigen, die zu Ärger neigen und Streit in der Gruppe verursachen.
Es wird in unmissverständlichen Worten empfohlen, nichts mit
denen zu tun zu haben, die Anzeichen von Ärger zeigen - anscheinend
sogar unabhängig von ihrer Seniorität, ihrer Absicht oder
dem Grad ihres Geläutertseins.3
Der Buddha schlägt vor, Unruhestifter durch eine zusammenstehende
Gemeinschaft zu vertreiben, und wie es scheint, ohne ein weiter vorgeschriebenes
Verfahren.4
Die Kosten für die Praxis in Gemeinschaften sind einfach zu hoch,
da Zorn Furcht und subtile Formen von Vergeltungsmaßnahmen hervorbringt.
Die Menschen werden defensiv und richten ihren Fokus intensiv nach
außen, wenn doch der einzige Zweck für das Leben in einer
spirituellen Gemeinschaft ist, einen äußerlich sicheren
Ort für den inneren Fokus anzubieten.
Der harte Widerspruch zwischen der monastischen Aufgabe und Anzeichen
von Ärger führt unweigerlich dazu, dass Laien, Mönche
und Nonnen sowie angehende Mönche und Nonnen das Vertrauen verlieren.
Als Charakterzug kann Ärger oft nicht einfach durch Erläuterung
oder Ermahnung behoben werden. Wenn, dann nicht selten nur durch Schocktherapie,
wie dem kategorischen Ausschluss aus der Gruppe.5
In den meisten Streitschlichtungsfällen betont der Buddha jedoch
ein faires Verfahren. Von einem Lehrer oder anderen älteren Mönchen
fortzugehen, erfordert das Erbitten von Vergebung als Teil des klösterlichen
Protokolls. Auch für Schwierigkeiten und Krisen aufgrund von
Respektlosigkeiten zwischen Student und Lehrer gibt es Regeln, wie
um Vergebung zu bitten ist.6
In nicht-konfrontativen Situationen bedeutet das, einen Mönch
erst zu ermahnen, nachdem sichergestellt ist, dass er dafür besonders
empfänglich ist, indem man einen guten Zeitpunkt wählt.
Das würde auch die Rücksichtnahme darauf mit einschließen,
dass er zu der Zeit nicht beschäftigt ist und auch, dass er entweder
allein oder zumindest nicht in einer öffentlichen Situation ist,
die wahrscheinlich eine Abwehrhaltung erzeugen würde.
Der ermahnende Mönch muss dem Beschuldigten die Möglichkeit
zur Rechtfertigung geben. Andernfalls begeht er eine kleine Übertretung.
Der beschuldigte Mönch kann diese Möglichkeit dazu nutzen,
sein Verhalten zu rechtfertigen oder Krankheit als Begründung
anzuführen. Er kann aber auch um eine andere Zeit oder Umgebung
bitten. Diese Regel ist mehr als eine Formalität, sie ist der
Versuch eine herzliche Atmosphäre zu gewährleisten.7
Als nächstes muss der ermahnende Mönch bei den Tatsachen
bleiben, was auch bedeutet, sie nicht zu dramatisieren. Auch diese
Maßnahme erhöht die Glaubwürdigkeit und damit die
Bereitschaft die Ermahnung anzunehmen. Seine Darstellung sollte ergebnisorientiert
sein (attha-saṃhita). Das heißt, die Gelegenheit
für den Mönch, der den Regelverstoß begangen hat,
heilsame Qualitäten entwickeln kann, sollte wichtiger sein als
zu siegen oder seinen Emotionen Luft zu machen. Das mag häufig
eine sehr sorgfältige Vorgehensweise und den allmählichen
Gewinn des Vertrauens beinhalten, sowie manchmal den Verzicht auf
den Sieg oder Teilsieg in der Streitfrage.
Der Buddha lobt es, erhebliche Schwierigkeiten auf sich zu nehmen,
die dadurch entstehen können, dass die andere Person verletzt
und rachsüchtig ist, um diesen Zweck zu erreichen.8
Wenn aber
der Mönch, der den Regelverstoß begangen hat, diesbezüglich
nicht darauf ansprechbar ist oder eine vollständige Wandlung
über ihn hinausgeht, wird es oft als besser erachtet, einen Verlust
zu ertragen und das Problem zu übersehen.9
Was den Ton und das Format der Ermahnungen betrifft, so fordert der
Buddha, diese immer aus einer freundschaftlichen Geisteshaltung (mettā
cittena) und nicht aus Abneigung erwachsen zu lassen, und dass
man eine sanftmütige Redeweise verwenden sollte.10
Wenn das Vergehen ernst ist und nicht auf diese Weise beigelegt werden
kann, kann ein Treffen der gesamten örtlichen Klostergemeinschaft
einberufen werden oder es kommt bei der offiziellen Rezitation des
Pātimokkha zur Sprache ("Aussetzung des Pātimokkha"11),
wo jeder teilnehmen12 oder - wenn
das wirklich unmöglich ist - seine Zustimmung zur Entscheidung
senden muss13. Der Mönch,
der eines Regelverstoßes beschuldigt wird, hat anwesend zu sein14,
und ihm wird die Anschuldigung - wieder unter den oben genannten Voraussetzungen
- vorgetragen, und er wird dazu befragt, woraufhin er seine Position
erklären kann. Er darf aber nicht verharmlosen, Ausflüchte
suchen/machen oder schweigen15.
Die Gruppe muss zu einer einstimmigen Entscheidung kommen - jeder,
unabhängig von seinem jeweiligen Mönchsalter hat ein Veto-Recht16.
Dann besiegeln ein Antrag (ñatti) und bis zu drei formale
Ausrufungen (anussāvana) die Entscheidung.17
Typischerweise wird dabei impliziert, dass der Beschuldigte sein Vergehen
nicht einsieht bzw. wiedergutmacht, woraufhin er durch ein weiteres
Verfahren zeitweilig aus der Gemeinschaft ausgeschlossen (suspendiert)
werden kann18, er also seiner
Vorrechte, die er aufgrund seines Mönchsalters hat, verlustig
geht.
Alle buddhistischen
Lösungen sind gewaltfrei. Gewaltlosigkeit im buddhistischen Sinne
bedeutet, niemals körperliche Gewalt, einschließlich Inhaftierung,
anzuwenden. Befragung, Isolation von der Gruppe, gelegentlich Einschüchterung,
selten Verbannen von jemandem werden als die primären Methoden
betrachtet, mit schwierigen Mönchen, Nonnen oder Laien umzugehen.19
Auch wenn die vorübergehende Isolation (Suspendierung) als fast
letzter Ausweg (vor dem Ausschluss aus dem Orden) gewählt wird,
können einem Ordensangehörigen unter solchen Umständen
niemals Requisiten wie Nahrung, Gewand, Obdach oder die Möglichkeit,
Meditation zu praktizieren, entzogen werden20.
Auch harte Arbeit als Strafe ist nicht Teil des Vinayakatalogs der
Disziplinierungsmaßnahmen. Mit anderen Worten, die Bestrafung
der Wahl ist eine Form sozialer Isolation, die sich auch nicht sehr
negativ auf die Fähigkeiten reiner Mönche oder Nonnen auswirken
würde, die irrtümlich beschuldigt werden, und die Möglichkeit
zur Reflektion wird immer bewahrt.
Während
die praktischen Wege, sich im Buddhismus mit "Feinden" auseinanderzusetzen,
auf gesundem Menschenverstand und geistiger Reife basieren, sind die
spirituellen Wahrheiten über diese unangenehmen Beziehungen komplex.
Auf Konflikte aufgrund von Beeinflussungen aus vergangenen Leben oder
durch unsichtbare Wesen hat man in der Regel keinen Zugriff, aber
sie sind durchaus im Bereich des Möglichen. Es gibt viele Berichte
über Rivalitäten und Feindseligkeiten zwischen Menschen
oder Gruppierungen, die über Lebensspannen hinweg endlos fortgesetzt
werden, ähnlich wie Familienfehden.
Es gibt auch
Fälle, in denen man Feindschaft aufgrund früherer Handlungen
(kamma-vipāka) anzieht, wenn auch nicht unbedingt in Beziehung
zu der gleichen Person. Genauso wie jemand mit einer schwachen Konstitution
aufgrund von Mangelernährung zufällige, gerade vorhandene
Krankheiten anziehen kann, die unabhängig von der Ursache oder
den Besonderheiten der Unterernährung sind, kann jemand eine
etwas abstoßende Persönlichkeit aufgrund früherer
Handlungen erschaffen haben, die Feindschaften anzieht, diese aber
nicht notwendigerweise rechtfertigt.
Dann gibt es mögliche Einflüsse aus anderen, unsichtbaren
Bereichen. Medien verschiedener Glaubensrichtungen und Kulturen berichten
über ähnliche Erfahrungen mit der Wahrnehmung von Wesen
("Geistern"), die sich von Feindseligkeit ernähren
und daher dazu ermutigen. Angesichts der Übereinstimmung dieser
Berichte ist für diejenigen Vorsicht geboten, die allzu schnell,
mit "gesundem Menschenverstand" urteilen und Schuldzuweisungen
machen, die für das Geistesgift Abneigung so typisch sind.
Darüber hinaus helfen Erzählungen von schier endlosen, über
viele Leben fortgesetzten Feindschaften dabei, aus dem Konflikt auszusteigen,
und zwar durch die einfache Warnung, dass dies zu mehr Kontakt mit
der verabscheuten Person in einem zukünftigen Leben führen
kann.
Viel Schaden
wird in Menschen durch "Feindeshand" angerichtet. Von körperlichem
oder emotionalem Missbrauch bis hin zu Angriff, Vergewaltigung, Verrat
von Freundschaften und die gesamte Bandbreite krimineller Aktivitäten,
schwere Schäden wie posttraumatische Belastungsstörung,
Depression, Verlust der Fähigkeit zu vertrauen und viele, wenn
nicht alle Arten von anderen psychischen Störungen können
in diesen Erfahrungen ihre Ursache haben.
Mit anderen Worten, die Wirkung von Feinden kann enorm sein und sollte
nicht klein geredet werden. Gleichzeitig ist es unmöglich, alle
anderen Wesen zu verändern oder zu kontrollieren und die Gefahr,
beim Umgang mit Ungerechtigkeit in unheilsame Geisteszustände
gezogen zu werden, ist groß, oft praktisch unmöglich zu
vermeiden. Diese unheilsame Energie ist jedoch das, was viele dieser
Feindseligkeiten weiterführt und, noch schlimmer, die Anhaftung
daran verstärkt und damit auch die Möglichkeit in Bereichen,
in denen solche Konflikte bestehen, wiedergeboren zu werden.
Aus diesen
Gründen ist es in spiritueller Hinsicht am besten, sich auf die
Unzulänglichkeit der gesamten saṃsārischen Struktur
und nicht auf individuelle Fehler zu konzentrieren, nach dem Motto:
"Wenn es Ihnen hier nicht gefällt, kommen Sie nicht her."
Kontemplationen wie die "Reizlosigkeit des ganzen Daseins"21
gehen die wirklichen und gefährlichen Probleme von Feinden auf
eine kategorische Weise an und erzeugen ein Gefühl von Gelassenheit
und Distanz, das davor schützt, verletzt und geschädigt
zu werden. - Der kleine Zusatzanreiz für diejenigen, die bei
Angriffen die Ruhe bewahren: In zukünftigen Leben werden sie
schön sein.22
Ein weitaus größerer Gewinn können Freundschaften
sein, die in schwierigen Zeiten aufgebaut werden. Manche Menschen
können in diesen Zeiten auch als Freunde verloren gehen, wenn
man gehofft hatte, sich auf sie verlassen zu können, wenn sie
einen fallen lassen oder ihre Hilfe nur Lippenbekenntnisse sind, und
sie sich allzu vorsichtig aus der Schusslinie zurückziehen. Nicht
selten werden Tatsachen in solchen Situationen den Emotionen untergeordnet,
mit anderen Worten, auch wenn nicht alle Tatsachen bekannt sein mögen
und vielleicht nicht alle Alternativen ausgeschöpft wurden, ist
doch eine mutige Stellungnahme durch die Freundschaft zum Zeitpunkt
solcher Krisen erforderlich, andernfalls werden vielleicht Lektionen
gelernt, die nicht leicht rückgängig gemacht werden können.
Dieses Prinzip
gilt übrigens nicht nur für Freundschaften, sondern auch
für Notsituationen oder grobe Misshandlungen - Frauen, die nachts
schreien, Männer, die von Banden geschlagen werden, belästigte
Migranten oder Kinder, die angeschrieen oder misshandelt werden. Alle
diese Fälle bedürfen keiner vorsichtigen Diplomatie, sondern
eines Aufschreis und massiver greifbarer Handlung, was möglicherweise
mit erheblichen Risiken und Kosten für den Zeugen verbunden ist.
Wie im weltlichen Umfeld fordert auch der Buddha von seinen Jüngern
diese Risiken einzugehen, "Zivilcourage" zu zeigen.23
Alles andere ist nahe daran, ein Mitwisser oder Komplize eines Verbrechens
zu sein und kann zu verdientermaßen alptraumhaften Erinnerungen
führen, gelegentlich sogar zu Strafverfolgung24.
Angesichts des Ausmaßes von Tragödien in der Welt kann
man mit Recht fragen, wo hier die Linie zu ziehen ist. Die Welt als
(bloße) Wahrnehmung zu sehen ist in diesem Fall hilfreich. Wenn
man erwarten kann, als Zuschauer wahrgenommen oder gezählt zu
werden, als jemand, der etwas auf einer wahrgenommenen individuellen
Ebene gesehen und getan haben könnte, ist es notwendig, direkt
oder indirekt zu intervenieren. Was nicht im Bereich der eigenen Wahrnehmung
auftaucht wird, kann nicht als eigene Verantwortung betrachtet werden.
Was in Sicht- oder Hörweite kommt, löst eine Reaktion aus,
genauso wie ein persönlicher Gruß, eine Einladung oder
ein Angebot eine Reaktion erfordern, nicht aber unerbetene Informationen,
die von außen an einen herangetragen werden. Der Buddha reagierte,
trotz seiner psychischen Fähigkeiten, mit dem Regelwerk nur auf
jenes Fehlverhalten von Ordinierten, die ihm von anderen Mönchen,
Nonnen25, Laien oder den Mönchen,
die selbst einen Regelverstoß begangen haben26,
zur Kenntnis gebracht wurden. Während der Buddha viel mehr Vergehen
hätte aufdecken und regeln können, setzt dieses Verfahren
einen Standard, der bis heute gültig ist.
Die wichtigste
Unterscheidung, vom Standpunkt des Dhamma aus betrachtet, ist, diejenige
zwischen heilsam und unheilsam. "Heilsam" wird grundsätzlich
definiert als weder sich selbst noch einen anderen zu schädigen,
vor allem karmisch, "unheilsam" als das Gegenteil.27
In komplexen Fällen von Feindseligkeit können sowohl aggressive
Intervention als auch passive und/oder kaltherzige Feigheit unheilsam
sein, wenn letztere das Leiden anderer ignorieren und die ersteren
es, beim Versuch, die Welt zu richten, aus den Augen verlieren. Letztlich
ist es hier die spirituelle Empfindsamkeit, die in der Meditationspraxis
geschärft wird, die der beste, wenn auch nicht notwendigerweise
der unfehlbare Wegweiser ist.
Freundliche
Menschen
"Gott,
schütze mich vor meinen Freunden; gegen meine Feinde kann ich
mich selbst verteidigen." Lord Acton zugeschrieben
Studien zeigen, dass die Zahl der Kontakte, die ein Mensch pflegen
("in Kontakt bleiben") kann, auf etwa 150 Personen beschränkt
ist.28
Es gibt ein typisches Muster für diese Form der menschlichen
Gemeinschaft.
Der innerste Kreis besteht aus drei bis fünf Personen, zu denen
die gegenseitige Abhängigkeit und Intimität besonders stark
ist. Als nächstes kommt eine Gruppe von 12 bis 20 Personen, zu
denen besondere persönliche Beziehungen bestehen. Dann folgen
normalerweise drei weitere Kreise mit eher informellen Kontakten;
die typischerweise aufgrund Familienangehörigkeit, den Arbeitsplatz
(Schule), durch Hobbys oder besondere Interessen ergeben. Aus unbekannten
Gründen neigen die Gruppen dazu, sich um einen Faktor von drei
zu vergrößern.
Eine Möglichkeit,
diese uns beeinflussenden Menschen zu klassifizieren, ist, sie in
sechs Untergruppen von zunehmender Bedeutung einzuteilen, beiläufige
Bekanntschaften, Verwandte, Verflossene, Kumpel, Wiedererkannte und
Verbündete.
1. Beiläufige
Bekanntschaften
Die am weitesten entfernte Gruppe bezieht Leute mit ein, die man auf
der Straße erkennen und grüßen würde, mit denen
man aber wenig weiteren Kontakt hat. Die Frau in der Bäckerei
oder im Zeitungskiosk, bei denen man seine täglichen Einkäufe
macht, die meisten Nachbarn, ein Arzt, Lehrer und viele Kommilitonen,
mit denen man studiert hat, würden in diese Gruppe fallen. Diese
Menschen sind wichtig, weil sie eine Gemeinsamkeit der Wahrnehmung
suggerieren, die eine Grundlage für geistige Gesundheit darstellt.
Gemeinsame soziale Konventionen vermitteln Wärme und Sicherheit
von der Art, wie Sprache, Körpersprache und Manieren angewendet
werden, bis hin zur Beurteilung einer Vielzahl von alltäglichen
Ereignissen, wie Wetter, Sport oder Politik. Gemeinsame Interessen
und Zuneigung bestätigen die Existenz einer Person in der Gesellschaft.
Menschen, die sich in völlig fremden Kulturen niederlassen,
leiden oft unter einem Phänomen, das Anthropologen "Kulturschock"
nennen, wenn diese Grundlage entfernt wird. Sie können ihre Energie
verlieren, fühlen sich depressiv, bekommen zwanghaftes Heimweh
und werden desorientiert. Paranoide Menschen oder jene mit beeinträchtigten
Kommunikationsfähigkeiten, die nicht in der Lage sind, die Gemeinsamkeit
zu erfassen und zu erkennen, können auf eine kritische Weise
isoliert werden und kompensieren das in einer gefährlichen Art
und Weise oder neigen zu Selbstmord.
Häufiger Kontakt mit flüchtigen Bekannten, eine freundliche,
aufgeschlossene Persönlichkeit, rücksichstsvolle, gute Manieren
und eine angemessene Kenntnis von Trivialitäten und Nachrichten
fördern die Gesellschaft. Je besser diese Eigenschaften erworben
werden, desto angenehmer und unterstützender wird die gemeinsame
Basis.
Bis zu einem gewissen Maß kann man diese Menschen auswählen,
vor allem durch die Wahl seiner Nachbarschaft. Im Allgemeinen sind
diese Kontakte jedoch sozial nicht wichtig genug, um eine sorgfältige
Auswahl zu erfordern.
2. Verwandte
Hier sind Menschen gemeint, mit denen man Blutsbande teilt, aber wenig
gemeinsame Interessen darüber hinaus. Die meisten Großfamilien
gehören zu dieser Gruppe. Es ist einfach, mit diesen Leuten zusammen
zu sein. Sogar von den Leuten, die man noch nie getroffen hat, hat
man zumindest schon gehört. Es gibt viele gemeinsame Bezugspunkte
und gemeinsame Bekannte. Es ist praktisch keine Einführung erforderlich
und es gibt viele Dinge, über die man reden kann.
Weder soziale Ängste noch Erwartungen sind in der Regel übertrieben
hoch. Exzentrisches Verhalten wird mit Leichtigkeit toleriert, da
es in der Regel - bis in alle Einzelheiten ausgebreitet - im Voraus
bekannt ist. Diese Gruppe von Menschen hat einen sehr großen
Einfluss dabei, die eigene Identität zu formen, und bietet ein
Gefühl der Zugehörigkeit und wirtschaftliche Unterstützung
in allem, was Eltern für ihre Kinder tun, bis hin zu vorübergehender
Gastfreundschaft und Hilfe in Notfällen.
Von allen Beziehungen und Verpflichtungen sind das die Menschen, denen
am Schwierigsten zu entkommen ist. Zusätzlich zu den oben genannten
sozialen Fähigkeiten, Geburtsrangfolge, generationsabhängigen
und lokalen Zugehörigkeiten spielen alle eine Rolle in der Beziehung
zu dieser Gruppe. Von größter Wichtigkeit sind jedoch auch
passive Fertigkeiten, wie etwa nicht auf Ärgernisse zu reagieren
oder sich nicht in Fehden hineinziehen zu lassen, die oft nichts mit
Vernunft zu tun haben.
Vor allem in Familien von der Mittelklasse aufwärts kann eine
intelligente Person, ein Elternteil oder eine Gruppe bewusst ausgewählte
Netzwerke in der Familie pflegen in Bezug auf Ausbildung, Geschäftsbeziehungen,
Freundschaften und viele andere Arten von Unterstützung. Oft
sind sie unübertroffen in Bezug auf Vertrauenswürdigkeit.
Es ist vielleicht bemerkenswert, dass die meisten Familienmitglieder
und sogar Geschwister nicht viele Interessen und Freunde teilen, auch
wenn Nähe bewusst kultiviert wird. Das heißt, sie haben
nicht so viel gemeinsam. Aus diesem Grund ist es generell sinnvoll,
nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern ein eigenständiges
Leben und Wertesystem aufzubauen und gleichzeitig alle angemessenen
Verpflichtungen zu erfüllen. All das erfordert ein nicht unwesentliches
Maß an Weisheit und Taktgefühl. Gute Familien beziehen
diese Fertigkeiten als Teil der Ausbildung ihrer Kinder mit ein, alle
anderen müssen sie selbst erwerben, oft durch die schmerzhafte
"Versuch-und-Irrtum"-Methode, woraus endlose Familien-Seifenopern
entstehen.
3. Verflossene
Eine Gruppe von Menschen, die einem näher sind sind als die meisten
Beziehungen, ist die von ehemaligen engen Freunden und Sexualpartnern.
Diese einst intimen Menschen, mit denen man Vorlieben und Ereignisse
geteilt hat, bleiben auch nach beabsichtigter oder zufälliger
Trennung in der Regel noch ganz besonders. Wenn man sich wieder trifft,
ist eine erste Frage oft, wieviel von dem, was einmal war, noch übrig
ist. Im Falle von ehemaligen Liebenden spielen vor allem auch Enttäuschungen
und alte Narben eine Rolle, die bei erneuten Begegnungen eine behutsame,
vorsichtige Atmosphäre schaffen kann.
Die eifersüchtigen Ängste von Partnern, den anderen den
"Ex" sehen zu lassen, sind ein Indikator für die starken
Emotionen, die durch Wiedervereinigungen wiedererweckt werden können.
Gleichzeitig ist die beste Zeit und der Glanz dieser Beziehungen vorbei
und viele Emotionen kommen davon, dass vergangene Zeiten auf verzerrte
Weise verklärt werden. Die Intimität hat in der Regel melancholische,
sogar lähmende Untertöne. Um etwas Großes zu erreichen,
sind diese Beziehungen meist wertlos.
Ihr Hauptwert liegt darin, unerledigte Dinge zu beenden. Über
die oben erwähnte soziale Kompetenz - Taktgefühl vielleicht
die Wichtigste von ihnen - sind Furchtlosigkeit und Ehrlichkeit von
höchstem Wert dieser Art von Verbindungen zum Erfolg zu verhelfen.
Freundschaften, die über große Entfernungen und lange Zeiträume
getrennt werden, ohne dass die Verbundenheit miteinander dabei weniger
wird, sind hier nicht gemeint. Sie können in jede der drei folgenden
Kategorien passen.
4. Kumpel
In der Umgangssprache werden "Kumpel" gewöhnlich als
"Freunde" bezeichnet. Sie werden hier als Kumpel bezeichnet,
um sie von sehr engen Freunden zu unterscheiden. Der Umgang mit Kumpeln
ist einfach, weil man sie selbst gewählt hat, in der Regel aufgrund
eines gemeinsamen Umfelds oder Interesses. Typischerweise kommen sie
aus der gleichen Altersgruppe oder Generation. Fast alles kommt auf
natürliche Art mit ihnen zustande und sofern keine schwachen
sozialen Fähigkeiten oder eine Entfremdung von Wertesystemen
vorhanden sind, wird die Verbindung einfach sein, auch nach langen
Abschnitten der Trennung.
Um diese Art der Gemeinschaft zu meistern, sind weitgehend die gleichen
Fähigkeiten erforderlich, wie bei den "beiläufigen
Bekanntschaften", der ersten Gruppe in dieser Kategorisierung.
Häufig Kontakt zu haben ist besonders wichtig und Informationen
und Kontakte müssen intensiv gepflegt werden, um einen wünschenswerten
Gruppenstatus zu erhalten, denn die häufigste Kommunikation unter
den Mitgliedern dieser Gruppen besteht im Wesentlichen in der Aktualisierung
und Überprüfung dieser Informationen. Gleichzeitig ist es
notwendig, kein Konkurrenzdenken oder entzweiendes Verhalten zu zeigen.
Kurz gesagt, man muss eng beteiligt und doch gleichzeitig losgelöst
sein. In dieser Hinsicht ähneln sie Familienbeziehungen.
Diese Beziehungen sind äußerst nützlich für die
notwendige Entwicklung einer Identität, das Gefühl, ein
Individuum zu sein, das sich von seinen Vorfahren und der Gesellschaft
im weiteren Sinn unterscheidet. Sie bilden die Foren, in denen man
in flexiblen Hierarchien zu diskutieren lernt und in welchen man Fachwissen
vielerlei Art erwerben kann. Sie sind auch von unschätzbarem
Wert für das Finden neuer Freunde, von flüchtigen Bekannten
und weiteren Kumpeln, bis hin zu engen Freunden, Sexualpartnern und
Verbündeten. Die materielle Unterstützung aus dieser Gruppe
besteht überwiegend aus Beziehungen für fast alles: Jobs,
Wohnungen, Leute, Insiderinformationen usw. usf.
5. Wiedererkannte
Mit "Wiedererkannten" ist hier eine besonders enge Freundschaft
gemeint, als ob man eine Person schon lange kennen würde. Diese
Gruppe von Freunden könnte auch mit "Liebe auf den ersten
Blick" verglichen werden, um die Nähe der Beziehung zu veranschaulichen.
Studien haben gezeigt, dass Menschen in der Regel innerhalb von Minuten
oder sogar Sekunden wissen, ob eine neu kennengelernte Person ihnen
nahe kommen oder fremd bleiben, oder ob es irgend etwas dazwischen
sein wird.
Worum es bei diesen Behauptungen letztlich geht ist jedoch nicht die
Frage der Qualifikation als Wiedererkannter. Ganz allgemein gilt ja,
je besser man von intelligenten Menschen unter verschiedenen Umständen
gekannt wird, desto unwahrscheinlicher ist es, dass man falsch eingeschätzt
wird.29 Gemeint ist hier eine
natürliche, ungezwungene Nähe, die die meisten Hindernisse
überwindet, die eine Art von Ehrlichkeit zulässt, die es
sonst nur in den allerbesten Familienbeziehungen gibt. Die Stärke
dieser Beziehungen ist auch ihre Schwäche. Besitzgier und hohe
Erwartungen gehen besonders mit engen Beziehungen einher, bei welchen
sexuelle Liebe beteiligt ist. Die anfängliche Nähe ist in
solchen Fällen weniger aussagekräftig für ihre Bedeutung,
als ihre Bewährung über einen langen Zeitraum hinweg oder
das Maß ihrer "Loyalität". Nur zu oft finden
und verbinden sich Menschen leicht miteinander, aber das bedeutet
nicht unbedingt, dass es für immer hält. Ganz im Gegenteil,
diese Verbindungen enden oft mit den allerschlimmsten Feindseligkeiten.
Nirgends
ist eine Warnung angebrachter als im Fall der Wiedererkannten, wobei
so viele von uns - wenn nicht sogar alle - immer mal wieder gefährlich
getäuscht werden. Dennoch ist die Nähe der "Wiedererkannten"
für viele Zwecke äußerst nützlich, vom Zusammenstehen
bei emotionalen, materiellen oder spirituellen Bedrohungen, bis zur
gemeinsamen Hilfe und Rettung von anderen, wobei die spirituelle Entwicklung
hier für den Spezialfall der folgenden Gruppe reserviert ist.
Besonders nützlich ist die Fähigkeit, sich mit einer anderen
Sichtweise oder Emotion zu identifizieren und die Möglichkeit,
ein ehrliches Feedback in Bezug auf das eigenes Verhalten zu erhalten,
da es sehr schwer ist, dieses von einer wohlwollenden Quelle zu bekommen.
In Wirklichkeit werden viele dieser Beziehungen wirklich Wiedererkannte
sein, die aus einem nicht allzu fernen vergangenen Leben stammen.
Vor allem, wenn es eine enge Freundschaft auf der Basis von Vorlieben
gab, die noch in beiden Partnern bestehen, wird es wahrscheinlich
Erfahrungen dieser Art zu machen. Diese Vorlieben können Charakterzüge,
Sprechweisen, Verhaltensweisen oder die Art und Weise, wie man zu
anderen in Beziehung tritt, sein, aber auch bestimmte Ideen oder Vorstellungen
darüber, was schön, seltsam oder komisch ist. Besonders
gegenseitige, unverfälschte Zuneigung, d.h. jemanden zu mögen
und mit ihm zusammensein zu wollen, scheint die Wahrscheinlichkeit
solcher Treffen zu erhöhen.
Es unterscheidet sich nicht sehr von einem Wiedersehen mit Freunden
oder Familie nach vielen Jahren: Die Stärke der Wirkung hängt
von der Stärke der vorherigen Bindung ab und wie viel noch davon
übrig ist.
Der Buddha erläutert zusätzlich, dass ein Wiederaufeinandertreffen
in einem zukünftigen Leben wahrscheinlich ist, wenn beide einen
ähnlich starken Glauben, Tugend, Lehrwissen, Großzügigkeit
und die Fähigkeit "etwas aufzugeben" sowie Weisheit
entwickelt haben.30 Ohne Ähnlichkeit
in diesen geistigen Fähigkeiten wären die Menschen wahrscheinlich
nicht im selben Bereich, obwohl vergleichbare Schwächen in einer
Fähigkeit durch die Stärke in einer anderen kompensiert
werden können.31
Zudem zeigen Studien jedoch schlüssig, dass uns vor allem das
anzieht, was ähnlich ist, und der Buddha lehrt das auch.32
6. Verbündete
Die letzte Gruppe der "Verbündeten" in dieser Gliederung
unterscheidet sich von den Wiedererkannten lediglich dadurch, dass
die Freunde (sie könnten auch Partner oder Schüler und Mentor
sein, siehe unten) gemeinsam spirituelles Wachstum erleben. Sie durchleben
zusammen eine Art von Verwandlung. "Spirituell" ist hier
in der breitesten Definition des Begriffs gemeint, d.h. jede Art von
persönlichem Wachstum, das jenseits des materiellen Gewinns liegt.
Sich nahestehende Kommilitonen z.B. würden hier nicht mit dazugezählt
werden, es sei denn, ein Perspektivwechsel über die materielle
Ebene hinaus wäre auch Teil ihrer Verbindung. Jugendliche, die
sich einer Subkultur anschließen, indem sie Hippies, Punks oder
politisch Aktive werden, könnten aber dazu gehören. "Spiritualität"
wäre typischerweise nicht die Terminologie, die man für
das Leben auf Barrikaden oder in besetzten Häusern wählen
würde, aber es besteht kein Zweifel daran, dass enge Beziehungen,
die an solchen Übergangspunkten entstehen, aufgrund ihres Idealismus
grundverschieden sind von anderen, ebenso engen Freundschaften.
Gemeinsam ein nichtmaterielles Ziel zu haben fügt einen wichtigen
Unterschied hinzu. Die Beziehung oder der Drang nach Intimität
ist in diesen Fällen nicht mehr der Hauptfokus der Freundschaft.
Das Ziel der Freundschaft ist abstrakt und meist weit entfernt, bei
echter Spiritualität auch tief im Inneren. Je größer,
gemeinsamer und wichtiger das Ziel ist, desto ausgeprägter wird
die Wirkung sein.
Es ist das gemeinsame Ziel, welches diese Freundschaften ganz automatisch
von großer Besitzgier, Eifersucht usw. befreit. Die Opfer und
die Ehrlichkeit, die für die spirituelle Wachstumserfahrung notwendig
sind, filtern eine Menge "Unechter" heraus. Die moralische
Reinheit vieler wahrhaft spiritueller Wege helfen zudem dabei, dass
die Beziehungen nicht durch untugendhaftes Verhalten getrübt
werden. Am wichtigsten aber ist es, dass die Freundschaft ihre Leichtigkeit
bewahrt, da sie dem Dienst eines höheren Zwecks untergeordnet
wird.
Offenbar wird die Kraft der Wiederverbindung in einem zukünftigen
Leben auch wesentlich gestärkt und wird wahrscheinlich gemacht,
wenn man gemeinsam durch eine kraftvolle, transformierende Wachstumserfahrung
gegangen ist.
Dieser Aufsatz
wählt seinen Titel aufgrund dieser letzten Art von Beziehungen.
Obwohl zur Veranschaulichung alle Arten von Verbündeten in die
Definition einbezogen wurden, werden für den Rest dieses Aufsatzes
nur die Verbindungen besprochen, die einen direkten Einfluss auf die
Befreiung von wiederholter Wiedergeburt haben. Die Klassifizierung
von freundlichen Menschen, die hier versucht wird, soll sie von anderen
Beziehungsarten abheben. Aus der saṃsārischen Perspektive
sind alle anderen Beziehungen entweder Hilfsmittel für diese
Art von Beziehungen oder Hindernisse. Sie können insofern als
Behinderung betrachtet werden, als sie die verblendete Wahrnehmung
der Welt und das Leiden, das dies bewirkt, fördern, so wie edle
Freunde die Entzauberung mit der Welt fördern. Wenn das hart
klingt, muss daran erinnert werden, dass Menschen die Auswirkungen,
die ihre Mitmenschen auf sie haben, notorisch unterschätzen.
Dieses Phänomen ist auch in der Soziologie bekannt. Vom saṃsārischen
Standpunkt aus sind nur diejenigen "Verbündeten" von
Bedeutung, die uns beim Entkommen aus dem Saṃsāra helfen.
Saṃsāra
Abhängig
von Kultur, Präferenz und Geschlecht weisen die Menschen engen
Beziehungen auf unterschiedliche Art und Weise Bedeutung zu. Vom Standpunkt
des Buddha ist das Problem dabei, dass wenige erkennen, dass jeder
diese Art von Beziehungen mit allen anderen schon oft hatte:
In SN 15,14 heißt es: "Von unbekanntem Anfang, ihr Mönche,
ist Saṃsāra. Ein Anfang der Wesen, die durch das Hindernis
der Unwissenheit behindert und durch Begierde gefesselt werden, weiterlaufend,
weiterziehend, kann nicht gefunden werden. Nicht leicht kann ein Wesen
gefunden werden, das niemals Eure Mutter war."
Selbstverständlich gilt dies umso mehr für Geschwister,
Kinder, Liebhaber, von denen man oft viele in jedem Leben hat.33
Dieses Verständnis von Saṃsāra hat tiefgreifende Implikationen
für die Kultivierung von Beziehungen. Alle Wesen haben jeden
Lebensstil, jedes Geschlecht, jeden Partner, jede Familienkonstellation,
jeden Freund bereits viele Male ausprobiert und versuchen es in jedem
neuen Leben immer noch wie zum ersten Mal. Ihre Experimente Verbindungen
einzugehen, abhängig davon, wie sie miteinander zurechtkommen,
führen nirgendwo hin und haben es auch Millionen von Leben nicht
getan. Dennoch spielen Beziehungen bei der Befreiung vom Saṃsāra
eine Schlüsselrolle.
Der Buddha
sagt, dass er keine größere Hilfe für einen finden
kann, der Unterstützung dabei sucht, aus dem Saṃsāra
auszubrechen, als "edle" Freunde, d.h. diejenigen, die Orientierung
bieten und einen dazu ermutigen, auszubrechen.34
An manchen Stellen wird erwähnt, dass edle Freundschaft sogar
das ganze heilige Leben ist35,
das nur zum Zweck des Entkommens aus dem Saṃsāra geführt
wird. Mit anderen Worten, emotionale Verbindungen, die Familie, die
Studien- oder Arbeitskollegen, sowie jeder andere, den Menschen umgebende
Personenkreis, muss als unwesentlich angesehen werden, im Hinblick
auf die Art der Verbindungen, die man zu diesem Zweck eingehen sollte.
Aus der saṃsārischen Perspektive sollten nur die Wesen,
die für die Entwicklung des Edlen Achtfachen Pfades von unmittelbarer
Bedeutung sind, als Freunde gewählt werden. Vom für alle
empfindenden Wesen zu entwickelnden Mitgefühl einmal abgesehen,
empfiehlt der Buddha, sich nur mit denen gleicher oder höherer
Entwicklung zu verbinden.36 Von
dieser Warte aus gesehen, scheint jeder andere eine Belastung und
eine Zumutung, jemand, mit dem man nur umgehen sollte, um weitere
Schwierigkeiten zu vermeiden. Wie?
Verpflichtungen
den Eltern gegenüber misst der Buddha große Bedeutung zu,
da sie uns Zugang zu diesem Daseinsbereich ermöglicht haben.37
Was sie für uns getan haben wird leicht vergessen und damals
wie heute werden sie schnell zu hart dafür verurteilt, vor allem
im Hinblick auf unsere absolute Abhängigkeit in der Kindheit,
dass sie als Eltern vielleicht nicht die besten waren. Aber gerade
so, wie man während der Kindheit auf mehr als eine Art eine ständige
Belastung war, so sind sie für den Rest ihres Lebens unsere,
und nicht verhandelbare Last. Wann hat man genug für sie getan?
Auf einer rein materiellen Ebene, nie, da man ohne ihr beständiges
Opfer einfach nicht als Mensch existieren würde. Nur wenn man
ihnen Zugang zu einem guten Daseinsbereich verschafft, indem man sie
dazu ermuntert, die notwendige Tugend dafür zu entfalten, kann
man davon sprechen, ihre Hilfe zurückgezahlt zu haben.38
Der Buddha gesteht den Eltern sogar das Recht zu, gegen die Ordination
zu sein39, d.h. potenziell das
Recht, seinen Ausweg aus dem Saṃsāra zu behindern.
Ebenso hat man unterschiedliche Grade von Verpflichtungen gegenüber
seinen Ehegatten, Kindern, Studenten, Lehrern, Gästen usw. Im
Extremfall kann man militärische Verpflichtungen gegenüber
einer Regierung haben - wobei der Buddha niemanden dazu ermutigt,
sie einzugehen, da der Tod im Kampf Hölle oder Tierreich als
Ergebnisoptionen haben40 - die
für die Ordination als Mönch einen Hinderungsgrund bedeuten
kann.41
Das sind Verpflichtungen, manchmal auch erfreuliche, aber nicht mehr:
saṃsārisch ist es töricht, sich für diese Verbindungen
zu begeistern oder sie mit einer besonderen romantische Geschichte
zu verbinden. Man sollte ihnen eher entwachsen als sie zu kultivieren,
das gilt besonders für emotionale Präferenzen. Aus saṃsĀrischer
Sicht ist es um so besser, je weniger Präferenzen man in Bezug
auf Kultur, Geschlecht, Alter, soziale Klasse und andere Besonderheiten
hat, weil man sich so ohne Vorlieben auf den inspirierenden und "Orientierung
gebenden" Wert der Menschen konzentrieren kann: auf ihr Beispiel
bei der Kultivierung des edlen Achtfachen Pfads, auf ihre Fähigkeit
zu lehren.
Von dem,
was hier oft "der saṃsārische Standpunkt" genannt wird,
aus betrachtet, in dem nichts anderes als das Entkommen von den die
Wiedergeburt verursachenden Befleckungen eine Rolle spielt, sollte
sich der ganze Kreis der hundertfünfzig Menschen, mit denen man
sich vernünftig verbinden kann, aus Menschen bestehen, die die
Befreiung unterstützen. Ihre Ansichten und Werte und wie diese
in Wort und Tat ausgedrückt werden, weisen darauf hin, dass die
geistige Entwicklung zum Auslöschen des Leidens aus einer buddhistischen
Perspektive die einzige wichtige Aktivität ist. Sie fungieren
als Inspiration, Vorbilder, Illustrationen, Lehrer, Gesprächspartner,
Anbieter von Feedback und anderen Formen der Unterstützung auf
dem Weg.
Nach den Berichten, die in den buddhistischen Schriften erhalten sind,
wäre das im fünften und sechsten Jahrhundert v. Chr. recht
häufig der Fall gewesen. Große Haushalte, wie die von Anāthapiṇḍika's
Schwager in Rājagaha oder Meṇḍaka aus Bhaddiya werden erwähnt,
die vollständig die fünf Tugendregeln und sogar an den wöchentlichen
Uposatha-Tagen die acht Regeln einhielten. Offensichtlich waren diese
Haushalte eng mit anderen ähnlichen Haushalten verbunden, teils
durch andere Anhänger desselben Klosters, teils durch weitere
Verwandte an anderen Orten.
Es ist dokumentiert,
dass vor allem die unteren Stufen des Erwachens in diesen Gemeinschaften
zahlreich waren. Die Mehrzahl der häufig in den Schriften erwähnten
Mönche, Nonnen und Laien hatten Verwandte, die erwacht waren.
Die exklusive Liste der fünfundsiebzig ersten Nachfolger allein
enthält sieben Verwandte des Buddha und viele weitere der vordersten
Nachfolger, die miteinander verwandt waren.42
Die meisten zeitgenössischen Meditationsmeister haben auch in
der Übung gut fortgeschrittene Familienmitglieder, genauso wie
viele andere Meditierende. Diese miteinander verbundenen Praktizierenden
bevorzugen fast unvermeidlich die gleiche Herangehensweise an die
Lehre. Während diese Familien eine Vielzahl von Lebensstilen,
Berufen usw. haben, werden Praktizierende der Meditation fast nie
Anhänger von "rivalisierenden" Lehren werden.
Die buddhistische Erklärung für dieses Phänomen wäre,
dass die Menschen in früheren Leben Vorlieben entwickelt und
Kontakte gepflegt haben und sich nun zueinander hingezogen fühlen.43
- Gleich und Gleich gesellt sich gern.
Im dafür
repräsentativen Majjhima-NikĀya sind die Anlässe, bei denen
erwähnt wird, dass Menschen Erwachenserfahrungen gemacht haben,
etwa zur Hälfte zwischen Individuen und Gruppen aufgeteilt. Die
Gruppen sind jedoch oft groß, sodass die Chance, im Umfeld einer
Gruppe erleuchtet zu werden, nahezu genau 100:1 ist. Diese Meditierenden
müssen in ihrer Praxis ungefähr auf derselben Stufe gewesen
sein und ähnliche Tendenzen gehabt haben, um durch dieselbe Lehrrede
so kraftvoll unterstützt zu werden. Diese Sichtweise scheint
auch dadurch gestützt zu werden, dass diese Lehrreden in der
Regel für individuelle Gruppen unterschiedlich sind. Man kann
daher mit relativer Sicherheit annehmen, dass die betreffenden Personen
über mehrere Lebensspannen hinweg gemeinsam geübt haben.
Auch jetzt können wir feststellen, dass die Mehrheit der bedeutenden
Meditierenden zu einer Gruppe von Praktizierenden gehört. Oft
empfinden die Menschen ein Gefühl des Wiedererkennens, wenn sie
in ihre Gruppe kommen, als ob sie vorher schon in dieser Gruppe gewesen
wären. Jede Anforderung und Eigenart dieser Gruppe fällt
ihnen leicht.
Trotz offensichtlicher
Unterschiede der Mitglieder scheint es, dass Gruppen sich in ungefährem
Einklang entwickeln können. Das liegt daran, dass diejenigen,
die ein wenig vorne sind, tendenziell weniger getrieben sind und extrovertiertere,
administrative Rollen übernehmen, die ihre geistige Entwicklung
verlangsamen. Obwohl der Buddha niemals eine Verzögerung des
eigenen Fortschritts für einen anderen empfiehlt, scheint es
eine evolutionäre Dynamik ähnlich der in Familien zu geben.
Eltern verlangsamen ihre eigene Entwicklung und ihren finanziellen
Fortschritt, um ihre Kinder zu einem gewissen Entwicklungsstand zu
erziehen und ihnen den Fortschritt in Richtung der unerfüllten
Träume der Eltern zu erleichtern. Spirituell Praktizierende fühlen
oft eine natürliche Verpflichtung, große Opfer zu bringen,
um diejenigen zu unterrichten und zu inspirieren, die ein ähnliches
Interesse haben.
Darüber hinaus neigen sozial orientierte Menschen dazu, sich
mit anderen in ihrer Gruppe zu vergleichen. Sobald sie einmal fast
ganz oben angekommen sind, verlieren viele den Antrieb, zumindest
für eine gewisse Zeit, als ob sie sich erst an das neue Stadium
gewöhnen müssen. Die optimal motivierende Mischung ist eine
der gesunden Stabilität, klarer Zielorientierung und tiefe Daseinsbangnis
auf der grundlegendsten spirituellen Ebene.
Interessant
ist, dass trotz der Tatsache, dass viele Menschen hart an ihrer eigenen
Transformation arbeiten, oft über Jahre, gelegentlich über
Jahrzehnte hinweg, sich die Art des Nachfolgers, die sie in ihrem
System sind, relativ schnell (typischerweise innerhalb ein oder zwei
Jahren) zeigt und sich normalerweise danach nicht ändert. Hier
sind einige dieser Typen:
1. Sympathisanten
Es gibt diejenigen, die kurzfristige Begegnungen mit der Lehre gehabt
und nie eine größere Verbindung darüber hinaus verfolgt
haben. Dennoch ist ihre Weltanschauung durch diesen Ansatz bedingt
und sie werden sich mit ihm wohl fühlen, während sie sich
anderen Ansätzen gegenüber etwas distanziert fühlen.
Dieses System ist ihr Zuhause. Es ist dieses Gefühl, das sie
- und alle nachfolgenden Gruppen - zu Anhängern ihres Systems
macht, im Gegensatz zu herumirrenden Menschen, die sich zu nichts
verpflichtet fühlen, die eklektisch denken und üben oder
Außenstehenden, die sich innerhalb der Grenzen eines anderen
Systems aufhalten oder praktizieren.
2. Unterstützer
Einige von ihnen unterstützen ein Kloster oder bestimmte Lehren
über Jahre oder Jahrzehnte, aber ihr Engagement für die
Praxis ist lässig. Viele Dorfbewohner aus Dörfern, die im
Umkreis großer Klöster liegen, fallen in diese Kategorie,
aber auch Anhänger aus größeren Städten, die
den Lehren der vortragenden Mönche zuhören mögen, aber
wenig Zeit oder Ambitionen finden, diese Lehren tatsächlich zu
praktizieren. Sie fühlen sich vielleicht nicht intellektuell
befähigt genug, um ihre Herangehensweise selbstbewusst mit der
der anderen zu vergleichen, aber dennoch fühlen sie sich damit
auf eine sehr starke oder ausschließliche Weise mit diesem Ansatz
wohl und verbinden sich mit Menschen, die auf die gleiche Weise fühlen.
3. Hauptstützen
Das sind Unterstützer im Inneren des Systems: Mönche, Nonnen
und Laien, die sich um das physische Kloster kümmern. Oft haben
sie ein gutes Einschätzungsvermögen für die Sitten
und Spieler im System, sind aber dabei relativ wenig involviert, was
eine feinere Analyse der intellektuellen Aspekte des Systems oder
erhebliche Meditationserfahrungen betrifft. Obwohl sie viel über
die Lehre hören, werden sie oft mehr durch den besonderen Stil
des Systems als durch intellektuelle Inhalte beeinflusst.
4. Administratoren
Das sind Mönche oder Laien, die mit ernsthaftem Interesse, sich
umzugestalten, beginnen und für eine kurze Zeit intensiv praktizieren.
In dieser Zeit erwerben sie eine gewisse "reflektierende Akzeptanz"
der Lehre44 und einige meditative
Erfahrungen (wie zum Beispiel Verzückung oder andere Arten von
Geistesruhe). Diese Phase vergeht jedoch schnell, und für die
meiste restliche Zeit ihrer Zugehörigkeit sind sie mit dem Ausführen
der geschäftlichen Aspekte dieser Klöster oder Zentren beteiligt.
Diese Menschen, vor allem die Mönche, haben sich mehr mit der
Lehre beschäftigt als die vorherigen Gruppen.
In der Regel sind sie der Struktur sehr ergeben und ihr Hauptinteresse
wird politisch. Ihr enger Kontakt mit den Führern und Publikationen
des Systems macht ihre Zugehörigkeit und Identifikation mit diesem
Stil zum zentralen Teil ihres Lebens. Während die vorhergehenden
Gruppen theoretisch ohne besonderen intellektuellen Schmerz zu einem
charismatischen Außenseiter wechseln könnten, hat diese
Gruppe so viel in die Abgrenzung ihrer Gruppe investiert, vor allem
in Bezug auf Rivalen, dass ihre Bindung sehr tiefgreifend ist.
5. Entwickler
Diese Menschen sind Langzeit-Studenten in ihrem System, aber sie schaffen
es, sich aus der leicht zu Streit führenden Welt der Verwaltung
und der lokalen Politik, herauszuhalten. Sie verfolgen mit unterschiedlichem
Erfolg die Entwicklung des Pfades entsprechend dieser Lehre. Häufig
sind sie reflektierter und nicht ganz so eindeutig in ihrer Zustimmung
zu ihrer Lehre, wie die vorherige Gruppe - ein Teil von ihnen mag
sogar eine Opposition sein oder als Opposition betrachtet werden -
und ihre Beteiligung an ihrer Glaubensrichtung ist typischerweise
tiefergehender. So wie sich die "verlorenen Söhne"
oft nicht weit von der Heimat entfernen, ist vieles von dem, was von
den Vertretern der Parteilinie als "Opposition" betrachtet
wird, in der Tat ein etablierter Anhänger des gleichen Systems.
6. Anführer
Diese Gruppe setzt sich teilweise aus Administratoren zusammen, aber
vor allem auch aus Menschen mit ungewöhnlichem Talent, die von
Anfang an auf diese Positionen vorbereitet wurden. Anführer können
Stellvertreter für Äbte, Leiter von Klosterzweigstellen
oder gelegentlich Laienlehrer sein. Sie unterscheiden sich von den
Administratoren darin, dass sie Sprecher für die Lehre sind.
Ihre ganze Existenz hängt von ihrem System ab. Auch haben sie
das Privileg, die Richtung ihrer Schule zu ändern. Typischerweise
beginnen sie ehrgeizig und enden etwas stumpf und nachgiebig.
Arahants handeln hier frei von Befleckungen. Aber auch im Falle des
Buddha ist dieser Bogen von höchst elitärer Förderung
der Fähigkeiten seiner Schüler bis hin zum Führen eines
teilweise korrupten und geregelten Massenbetriebs, der unter dem Reichtum
und einer weit verbreiteten Degeneration leidet, zu sehen. Nur die
allerbesten Führer bewahren dabei einen kühlen Kopf und
führen ihre Gruppe durch aufeinanderfolgende Stadien der Kommunalisierung
zu einer Unabhängigkeit, die ihr Charisma überlebt.
Es gibt natürlich
verschiedene Untergruppen, Ausnahmen und ungewöhnliche Fälle.
Ausnahmen sind beispielsweise Einsiedler unterschiedlicher Unabhängigkeitsgrade
oder echte Freidenker, die in einem vorhandenen System vorankommen.
Gegensätzliche Systeme - Denkansätze, die sich als Reaktion
auf empfundene Missstände von etablierten Systemen ergeben -
haben unterschiedliche, freier angelegte Rollen, abhängig davon,
wie entwickelt und offensiv sie sind. Sehr häufig sind sie karmisch
eng mit Administratoren oder Führern verbunden. Konflikte verbinden
die Parteien miteinander, während sie glauben, dass sie sich
diametral gegenüberstehen. In anderen Fällen wird die Opposition
zum Establishment, sobald sie die Macht erlangt, wie es auch in demokratischen
politischen Systemen ein gewohntes Muster ist. Ihre karmische Last
wirkt wieder anziehend auf die interne Opposition usw. usf.
Während manche Opposition eine reinigende Wirkung haben kann
- der Buddha ermuntert zu Ermahnungen ungeachtet des Ordensalters45
- ist sie meistens spaltend, indem sie alle Beteiligten in eine konfrontative,
ablenkende, komplexe Lage bringt, die die Meditation und den Fokus
auf die saṃsārische Perspektive stört. Die allseitig
gesündeste Form des Umgangs mit Unzufriedenheit ist der Rückzug
und die Intensivierung der Anstrengungen, das Aufzeigen besserer Alternativen,
anstatt Fraktionen zu errichten, welcher Art auch immer. Eine Spaltung
in einem Saṅgha zu verursachen ist eine der unheilsamsten
Formen von Karma, die ein Wesen machen kann46
und sogar die Unterstützung dafür ist einer der schwersten
Verstöße gegen die Mönchsregeln47.
Derart typisierte
Schichtungen sind in solchen Systemen sehr häufig und leicht
erkennbar von jedem der Zeit darin verbringt. Die Stabilität
der angenommenen Rollen deutet darauf hin, dass es sich um Stufen
in der Verbindung mit einer Lehre handelt. Es wäre allerdings
absurd zu sagen, dass es sechs Lebensspannen dauert, um ein Führer
in einem solchen System zu werden. Viele der oben erwähnten Rollen
sind eher durch Temperament als durch spirituelle Entwicklung bedingt.
In einigen Fällen kann eine wesentliche spirituelle Entwicklung
aus anderen Quellen kommen.
Vielleicht
ist es aber nicht so absurd zu spekulieren, dass eine Mehrheit der
Menschen, die in diesem Leben ernsthaft mit der buddhistischen Meditationspraxis
verbunden sind, bereits einige, die meisten oder alle Menschen kennen,
mit denen sie schließlich erwachen werden. Während das
zwar spekulativ ist, ist es für verschiedene Aspekte des Lebens
von großer Bedeutung.
Richtig verstanden, weist es darauf hin, dass es sich hier um die
wichtigsten Verbindungen im Leben handelt. Das Finden und das Kultivieren
des Umgangs mit diesen Menschen ist wichtiger als jede andere äußere
Aufgabe.
Bei den meisten Verbindungen überlassen wir die Art und Weise,
wie sie sich entfalten, dem Zufall. Wenn man jedoch versteht, wie
Kamma funktioniert, ist es besser, diese besonderen Beziehungen mit
einem klaren Blick auf die Resultate zu pflegen.
Kleine (oder
große ☺) Fehler und Kontroversen
können im Hinblick auf das größere Bild und eine langfristige
Verbindung übersehen werden. Als Folge davon werden auch eigene
Unzulänglichkeiten gleichermaßen ertragen und es kommt
zu keinen lang anhaltenden Verbitterungen.
Diesen Verbündeten nützliche Dinge zu lehren oder sie mit
der Lehre zu versorgen, kann sich auf verschiedene Weise auszahlen.
Man kann seine Einsichten im jeweiligen Jargon oder Umgangston der
Gruppe artikulieren (manche Menschen fühlen sich zunächst
vor allem wegen ihres vertrauten Umgangstons von einer Gruppe angezogen),
später wird man möglicherweise Lehrunterweisungen von ihnen
erhalten und die gesamte Atmosphäre wird kultivierter. Sie mit
anderen Leuten der endgültigen Gruppe in Verbindung zu bringen,
kann dazu führen, dass man später einmal wieder durch sie
verbunden wird.48
Verbündete in materieller Hinsicht zu unterstützen ist ebenfalls
von vielfachem Nutzen. Man wird reich werden, d.h. unabhängig,
was wiederum hilft, das Vorhaben zu unterstützen. Das Band wird
durch Dankbarkeit und Verpflichtung gestärkt, sodass die oben
genannten Bedingungen tatsächlich viel leichter eintreten und
es fast wie geschmiert läuft. Das karmische Ergebnis einer angenehmen
Umgebung verbessert oft die Harmonie in der Gemeinschaft. Elend führt
tendenziell zu Verfehlungen und Konflikt. Ghettos sind Brutstätten
für Verbrechen, während Menschen mit normalen Konfliktniveaus
dem vermutlich nicht mehr ausgesetzt sind, wenn sie in einem himmlischen
Bereich wiedergeboren werden.
Kurzum, je mehr man dieser erlesenen Gruppe dienen kann, in der man
erwachen wird, desto besser ist es für alles und jeden. Alles
andere in der Beziehung - Status, Kompetenz, recht zu haben - ist
nicht so wichtig. Genauso wie man in diesem Leben nicht wirklich von
seiner Familie wegkommt (zumindest lebt sie permanent in unseren Köpfen
und Herzen), sind diese "Waffen-Brüder und -Schwestern"
per Definition bis zum glorreichen Ende bei uns. Alles sollte also
in Gemeinschaft mit ihnen besser sein: das Verhalten, die Bereitschaft
zu vergeben, die Rede, die Großzügigkeit und der Ernsthaftigkeit
im Allgemeinen.
Jegliches
Streben nach Macht oder Überlegenheit stellt man besser auf eine
kammische Grundlage, zum Beispiel, indem man entsprechende karmische
Ursachen erschafft, wenn es wirklich wichtig für das eigene Wohlbefinden
ist. Direkt angestrebt, werden solche Machtspiele nicht nur das Gegenteil
des erhofften Ergebnisses bewirken, sondern auch zu einer Spannung
zwischen denen, die Freunde sein sollten, führen. Solche Dinge
passieren zu einem gewissen Grad in den meisten Gruppen und sind zu
einem hohen Grad reversibel. Aber das bedeutet erhebliche spirituelle
Einbußen und kostet viel Zeit, und gesegnet sind diejenigen,
die keine Zeit für diese Art der Läuterung aufbringen müssen.
Den größten
Anteil dieser Verbindungen sollte die Freude ausmachen, die Lehre
wie eine "Liebe auf den ersten Blick" wiederzuerkennen,
ein sofortiges Gefühl der Nähe mit den anderen Schülern
zu haben, raschen Fortschritt in der Praxis zu erfahren und leicht
und erfolgreich mit Freunden und Familienmitgliedern über die
Lehre sprechen zu können. Wenn das geschieht, ist es äußerst
unwahrscheinlich, dass man die Lehre während dieser Lebensspanne
verlieren wird, was es wiederum erschwert, sie in zukünftigen
Leben zu verlieren. So beginnt man und pflegt einen tugendhaften Kreislauf
von steigendem Nutzen und Sicherheit.
Bei der Auswahl
einer Gruppe spielen Vorlieben und scheinbarer Zufall immer eine Rolle.
Es ist aber wichtig, zumindest in Bezug auf zwei Punkte gewissenhaft
zu sein. Zum einen sollte eine Gruppe, die bei der rechten Ansicht
Kompromisse eingeht, sorgfältig vermieden werden, egal wieviele
gute Eigenschaften sie anderweitig haben mag. Besonders falsche Ansichten
in Bezug auf Karma und erneutes Werden (d.h. Verleugnung) oder Einschränkungen
der Lehren über Nicht-Selbst und das Leiden sind Gift für
die eigene Entwicklung. Der Buddha nimmt eine extrem starke Haltung
gegenüber Mönchen ein, die bei diesen Ansichten schwammig
sind.49
Des Weiteren sollte jedes System, das respektlos gegenüber den
kanonischen Lehren oder darin vorgegebenen Einschränkungen ist,
mit großer Vorsicht betrachtet werden. Das sind etwas heikle
Vorbehalte, denn viele großartige Meditierende sind antiintellektuell
und haben nur wenig Wissen und Verständnis von den Schriften.
In Kombination mit einem ausgeprägten Charakter oder einer provokativen
Persönlichkeit, können Lehrer wie Ketzer klingen, auch wenn
viele andere Anzeichen auf große Errungenschaften hindeuten.
Es ist jedoch bemerkenswert, dass viele solcher Lehrer nicht ganz
so erfolgreich bei Schülern sind, die andere Fähigkeiten
oder Ausgangspunkte haben als sie selber. Mit anderen Worten, während
ihre Darlegung der Lehre beeindruckend oder interessant klingen mag,
erzielt sie keine Ergebnisse. Wichtig in schwierigen Fällen wie
diesem, sind fundierte Kenntnisse des Kanons und manchmal ein Sinn
für Humor. Letztlich muss man Zuflucht zum Dhamma, der Lehre
des Buddha, nehmen.50
Zweitens ist es wichtig, Menschen zu vermeiden, die Charakterfehler
haben, wie die oben erwähnte Respektlosigkeit, und die Schwierigkeiten
damit haben, ermahnt zu werden. In AN V,146 warnt der Buddha vor der
Freundschaft mit einem Mönch, der landwirtschaftliche oder vermutlich
auch anderweitige Arbeit überwacht, der in Auseinandersetzungen
gerät und Feindseligkeit gegenüber herausragenden Mönchen
hegt. Wut ist ein wichtiges Warnzeichen. Der Buddha empfiehlt, Menschen
zu meiden, die grundsätzlich anfällig für Ärger
sind.51 Auch wenn der Zorn nicht
gegen einen selbst gerichtet ist, wird eine solche Person immer eher
weltliche Aufgeregtheit und Konflikte in die Praxissituation hineintragen.
Menschen um ihn oder sie herum werden beklommen oder verschlossen.
Eine solche nach außen gerichtete Besorgnis ist das Letzte,
was man bei einer intensiven Übung braucht, die Verinnerlichung
zum Ziel hat. In einer Übungsgruppe sollte jeder das Gefühl
haben, offen sein zu können, Fehler machen oder seine Schwächen
zeigen zu dürfen, ohne unangenehme Konsequenzen auf sich zu ziehen.
Tatsächlich können solche Mängel eine Gruppe stärken,
wie die starken Bindungen beweisen, die von denen gebildet werden,
die zusammen prägende Zeitspannen durchleben, seien es Teenager-Cliquen,
Militär-Bootcamps, Privatuniversitäten oder die häufig
demütigenden Klosterstrukturen.
Zwei weitere
Arten von Mönchen, die zu vermeiden sind, werden vom Buddha erwähnt:
Es sind diejenigen, die lange Zeit ziellos herumwandern und diejenigen,
die nicht in der Lage sind, über den Dhamma in einer inspirierenden
Weise zu sprechen. Oft haben solche Mönche einen angenehmen Charakter
und kennen viele Geschichten. Ein häufiger Wechsel der Gemeinschaft
trainiert ihre Anpassungsfähigkeit. Aber genauso wie ungebackener
Teig zur Ernährung nicht taugt, weil er nicht richtig verdaut
werden kann, hilft die oberflächliche Ruhelosigkeit dieser Art
zu leben nicht bei der Entwicklung von Reife.
Die genannten Eigenschaften sollen beispielhaft dafür stehen,
dass solche Charaktere zu vermeiden sind, auf welche Art sie sich
auch manifestieren mögen. Die Crux ist immer, inwieweit die eigene
Reife in Richtung Stromeintritt und darüber hinaus entwickelt
wird. Der Buddha empfiehlt jedes Umfeld zu verlassen, in dem es keine
Hoffnung gibt, den edlen achtfachen Pfad zu entwickeln, auch auf die
Gefahr hin, unhöflich zu sein.52
Grundlegende
Arten von Beziehungen
Während
die Interaktion unter den Menschen und ihre Eigenheiten zeitweise
grenzenlos erscheinen, gibt es nur relativ wenige Arten von Beziehungen.
Soweit es die Verbündeten betrifft, gibt es sogar noch weniger
davon. Es ist nützlich, sich gut zu überlegen, welche Arten
von Beziehungen man eingeht, weil so Missverständnisse und die
Verschwendung von Ressourcen vermieden werden können.
Die klassischste
spirituelle Beziehung ist die zwischen Lehrer und Schüler. Es
scheint, dass diese Rollen in der Regel über mehrere Lebenszeiten
stabil bleiben. Der Buddha scheint ein Anführer gewesen zu sein,
wenn er (in früheren Existenzen) nicht gerade direkt von einem
Buddha lernte. Die Schüler in seiner Nähe waren in vielen
Leben seine Schüler. Einige Berichte deuten darauf hin, dass
das ein allgemeines Muster ist. Wenn man einen Lehrer trifft, ist
es deshalb gut, sich zu überlegen, ob man für viele Leben
sein oder ihr Schüler sein möchte. Fühlt man sich verstanden?
Stimmen die Prioritäten überein? Passt das Maß der
Individualisierung zum eigenen Stil?
Ebenso kann ein Lehrer darüber nachdenken, auf welche Fähigkeit
er seinen Stil größtenteils konzentrieren möchte und
welche Art von Umgangston, z.B. zwanglos oder reserviert, er als am
hilfreichsten findet. Bekommt er die Ergebnisse, die er will, mit
den Methoden, die er benutzt? Oder möchte er überhaupt ein
Lehrer sein? Viele Lehrer enden etwas widerstrebend in ihrer Rolle
und schwelen dann in ihr, teils das Drum und Dran genießend,
teils sich über ihren Mangel an Abgeschiedenheit beklagend. Das
ist für die Schüler verwirrend und führt in der Regel
nicht zu einer besonderen Zukunft, geschweige denn zu einer befriedigenden.
Ein weiterer
überflüssiger Reibungspunkt kann die Stärke des Interesses
sein, die der Schüler daran hat, tatsächlich zu lernen.
Viele Schülerinnen und Schüler fühlen sich am glücklichsten,
wenn sie ihren Lehrer logistisch unterstützen. Sie profitieren
ein wenig von der Unterweisung des Lehrers und erfreuen sich an seinem
Beispiel, aber sie wollen nicht intensiv eingebunden werden. Sie fühlen
sich dem vielleicht nicht gewachsen oder wollen die Art der Demütigung
nicht, die echtes Lernen oft impliziert - ein Unterstützer zu
sein, kann zudem eine ziemliche Machtposition darstellen. Der Lehrer
kann wiederum finden, dass der Unterstützer sehr von einer etwas
härteren Arbeit profitieren könnte, oder er fühlt sich
für die Unterstützung verpflichtet und möchte daher
etwas zurückgeben. Wenn die Unterschiede der bevorzugt eingenommenen
Rollen nicht verstanden werden, kann das Entwickeln einer guten Verbindung
ernsthaft gestört werden.
Eine flexiblere
Art der Beziehung ist eine gleichberechtigte Freundschaft. Diese Kontakte
erlauben es aufgrund ihrer geringeren Exponiertheit und der größeren
Möglichkeit, sich gegenseitig Feedback zu geben, vertrauter miteinander
umzugehen und mehr zu experimentieren.
Die wichtigsten Unterschiede liegen hierbei in den Zielen. Arbeiten
die Freunde gemeinsam auf das gleiche Ziel hin? Arbeiten sie jeder
für sich auf das gleiche Ziel hin, vielleicht sogar miteinander
wetteifernd? Oder arbeiten sie einzeln auf verschiedene Ziele hin?
Offensichtlich können die mächtigsten Verbindungen von der
gemeinsamen Arbeit für das gleiche Ziel erwartet werden. Durch
den persönliche Umgang während eines Projektes wird eine
besondere Art von Intimität geschaffen, die ganz anders ist als
eine unverbindliche Freundschaft. Sich gegenseitig zu inspirieren,
aber auch über Unterschiede zu diskutieren, dient nicht nur dazu,
seine Arbeit zu erledigen, sondern auch, sich kennenzulernen.
Wenn es das
Ziel ist, sich weiterzuentwickeln oder zu erwachen, muss jeder selbständig
arbeiten. Wenn man wahrnimmt, dass der nächste Schritt aufgrund
eines ähnlichen Entwicklungsstands gleich ist, können Gespräche
eine große Tiefe haben, die informieren, unterweisen und in
einer Weise inspirieren können, wie es das nur bei wenigen anderen
Beziehungen gibt. Es kann hier sogar ein Plus sein, das man sich nicht,
wie in der vorherigen Gruppe, gegenseitig ins Gehege kommen kann.
In vielen
Fällen mag die Freundschaft eng sein, aber man arbeitet an verschiedenen
Zielen. Beim Sammeln von Verbündeten stellt sich die Frage, wieviel
man von der Praxis des anderen erkennen und lernen kann. Kann die
Freundschaft zweier Freunde, die verschiedene Fächer an verschiedenen
Universitäten studieren, von dieser Konstellation profitieren?
Nur nett zu einander zu sein, wird nicht wirklich wertvolle Bande
knüpfen. Mit Geschick hingegen kann es hilfreich sein, aus den
Fehlern eines Freundes zu lernen oder sein Wachstum zur Inspiration
zu nutzen.
Meditationszentren, die es den Schülern untersagen über
ihre Meditationserfahrungen zu sprechen, machen diese Vorteile zunichte.
Zur Zeit des Buddha scheinen solcherart Diskussionen ziemlich verbreitet
gewesen zu sein.
Es scheint,
dass sich die meisten Leute einer bevorzugten Rolle verschrieben haben
und nach Situationen suchen, die diese bestätigen. Das ist insofern
wichtig zu erkennen, als in Beziehungen ein großes Maß
an Frustration von unterschiedlichen Erwartungen kommt. Ein Freund
sucht vielleicht Freunde, um an einem Projekt zu arbeiten, während
sein engster Freund es vorziehen mag, "Arbeit und Vergnügen"
zu trennen. Genau der Unterschied in dem, was sie suchen, kann zu
großer Frustration führen, wobei beide das Gefühl
haben, dass ihre eigene Priorität die bessere sei.
Im Allgemeinen ist es in diesen Fällen am besten, seinen Mitmenschen
ihre bevorzugten Rollen zu lassen. Sie können von längst
vergessenen Lektionen aus einer fernen Vergangenheit stammen und des
öfteren das Unbewusste fest im Griff halten. Keiner der großen
Jünger des Buddha scheint seinen Charakter stark verändert
zu haben. Ein sinnlicher Mönch, wie Buddhas Halbbruder Nanda,
mag vielleicht gezügelt geworden sein oder ein störrischer
Mönch, wie der Ehrwürdige Channa mag schließlich demütig
geworden sein.
Im Großen und Ganzen aber neigen die Leute dazu, ihre Untugenden
loszuwerden, ohne dabei ihren Charaktertyp zu ändern. Das bedeutet,
dass man bei vielen Freunden, Lehrern, Schülern oder Unterstützern
das Prinzip "leben und leben lassen" anwenden muss, während
man weiter die Augen nach Verbündeten offen hält, nach den
Leuten der "Arbeitsgruppe", welche die Anstrengungen zum
Erwachen verstärken kann.
Einen
Lehrer finden
Das Caṇkī-Sutta53
stellt eine Blaupause dafür dar, wie man eine erste greifbare
Orientierung bekommen kann. Darin geht man nicht davon aus, dass der
Guru kommen wird, wenn der Schüler dazu bereit ist, sondern dass
der Schüler proaktive Schritte unternimmt, um seine oder ihre
existentielle Situation zu klären. Der erste Schritt ist es,
einen Ordinierten zu finden, dem man Fragen stellen kann.
Der Buddha hatte sehr fortgeschrittene Laienanhänger, von denen
viele ausgezeichnete Lehrer waren.54
Umgekehrt scheinen viele seiner Mönche ziemliche Luftnummern
gewesen zu sein. Dennoch macht diese Verallgemeinerung durchaus Sinn,
denn im Großen und Ganzen wird jemand, der sich hauptberuflich
einem Interesse verpflichtet und dabei ein erhebliches Opfer bringt,
wahrscheinlich mehr über sein Fachgebiet wissen. Ordinierte absorbieren
auf geradezu osmotische Weise jede Menge Dhamma.
Vergleichbar mit Autodidakten mögen Laienlehrer zwar einen oder
mehrere Teilbereiche der Lehre auf eine beeindruckende, sogar überragende
Weise gemeistert haben, gleichzeitig fehlt ihnen aber auch oft der
Überblick über die einfachsten Aspekte des Dhamma-Lebens.
Sogar in Bezug auf Mönche, die erst später im Leben ordinieren,
sagt der Buddha, dass sie in der Regel kein umfassendes Verständnis
der Lehre haben.55 Nicht immer
sind die negativen Konsequenzen für solche Fehleinschätzungen
vernachlässigbar. Solche Lehrer mögen berühmt sein,
weil sie in der Lage sind, die Lehre für den einfachen Konsum
zu verpacken. Dieser einfache Konsum kann jedoch erheblich auf Kosten
von Reinheit und Orientierung gehen. In manchen Fällen weisen
sie sogar ihre Schüler an, nicht zu ordinieren.
Gruppen
- Hierarchie vs Anarchie
Gesellschaften,
Volksstämme, Großfamilien und andere Gruppen enthalten
weitere, kleinere Gruppen von vorübergehender oder länger
anhaltenden Verbindungen. Die meisten Menschen gehören zu jeder
beliebigen Zeit mehreren dieser Gruppierungen an.
Die mächtigsten dieser Gruppen bieten Stoff für Legenden
("Die sieben Samurai", "Die zwölf Apostel",
"Die Rolling Stones"), die ihren Fans feuchte Augen bescheren.
Diese Gruppen haben bestimmte Eigenschaften. Sie sind in der Regel
relativ klein, zwölf ist schon eine sehr große Zahl. In
Schulklassen ist zwölf die Zahl, bei der sich der Unterricht
leicht von einer Diskussion am runden Tisch zum Frontalunterricht
verschiebt. Davon profitieren vor allem Personen, die ein bisschen
an Schafe erinnern, die gern in der in der Herde verschwinden und
simples "Wiederkäuen" bevorzugen. Menschen mit ungewöhnlichen
Begabungen, Rebellen und Schüler, die Herausforderungen suchen,
bleiben dabei jedoch auf der Strecke. Es wird auch gesagt, dass in
einer Gruppe mit mehr als zwölf Personen jede weitere Person
die wahrgenommene Größe verdoppelt, und es somit schwieriger
macht, effektiv als Gruppe zu arbeiten. In der Praxis scheint die
optimale Größe einer Gruppe zwischen drei und fünf
zu liegen; größere Gruppen tendieren dazu, sich in Untergruppen
zu aufzuspalten.
Jeder, der
nur dabei ist, weil er gern Teil einer Gruppe interessanter Menschen
sein möchte, schwächt die gesamte Gruppe. Aus diesem Grund
versuchen einige Kampfsportvereine oder Goenkas Richtung der VipassanĀ-Meditation,
Hilfe von jenen zu vermeiden, die sich nicht in ihrer Kunst üben.
Was die Mitglieder einer wahrhaft starken Gruppe zusammenbringt und
-hält, ist ihr gemeinsames Ziel und ihre hochentwickelte Leistungsfähigkeit.
In gewisser Weise sind diese Gruppen eine Anhäufung von Paradoxien.
Die Mitglieder müssen zum Teil ähnliche Fähigkeiten
im gleichen Bereich haben, und doch müssen sie auf verschiedenen
Gebiete spezialisiert sein. Sie müssen in der Lage sein, über
lange Zeiträume hinweg selbständig zu arbeiten - der Begriff
"Zehnjahresregel" wird von Forschern für die Entwicklung
von Spitzenleistungen verwendet - was sie oft zu einem Leben in der
Isolation verurteilt. Doch gleichzeitig müssen sie in der Lage
sein, zusammenzuarbeiten, sich in andere einzufühlen, Kompromisse
zu machen oder sich der Gruppe zu unterzuordnen. Formen von Exzentrizität
gibt es häufig und sie sind oft von Vorteil, aber genauso oft
treiben sie diese Gruppen auseinander.
Eine offene Frage ist, ob Gruppen stärker sind, wenn sie hierarchisch
strukturiert sind oder wenn sie sich auf anarchische Weise selbst
organisieren. Es scheint, dass klare, relativ einfache Aufgaben, die
wie bei militärischen oder anderen kriminellen Aufgaben ☺
auf eine zeiteffiziente Ausführung angewiesen sind, von einer
einfachen Top-down-Befehlsstruktur profitieren. Ziele, die kreative
Lösungen (Kunst, Erfindungen, Forschung, Politik) oder persönliches
Wachstum (Rehabilitation, Meditation) erfordern, werden eher von der
niedrigen Hemmschwelle sich gegenseitig Feedback zu geben, wie es
in gleichberechtigten Gruppen der Fall ist, profitieren.
In der Praxis überlappen sich diese beiden Bedürfnisse oft.
Eine gesunde Gruppe wird ihre Struktur in Richtung eines hilfreicheren
offenen oder starren Systems verbessern, je nachdem, was erforderlich
ist. Häufig hemmen Eigenheiten, Machtinteressen und die Angst,
etwas zu verändern, was schon einmal funktioniert hat, solche
Anpassungen; das Ergebnis ist dann das Ende der ruhmreichen Tage dieser
Gruppe. Vor allem die weisheitsbezogenen Fähigkeiten der Selbstreflexion,
die Bereitschaft zum Experimentieren und Kompromissfähigkeit
bieten einige Lösungen für solche Sackgassen.
Im Hinblick
auf die Entwicklung des edlen achtfachen Weges ist der wichtigste
Faktor für die Bestimmung der Qualität einer Gruppe die
spirituelle Entwicklung der Mitglieder. Alles andere zählt wenig.56
Dabei gibt es vor allem zwei Unterschiede zu den meisten anderen Gruppen.
Der Gruppenprozess kann und sollte mit einer angemessenen Distanz
wahrgenommen werden. Gemeinschaften, die sich zu sehr in der Politik
ihrer Struktur verfangen, neigen dazu, Abstriche bei ihrer Entwicklung
zu machen. Diese Losgelöstheit macht es einfacher Kompromisse
einzugehen. In Mvg X,466 sagt jeder einzelne der Ehrwürdigen
Anuruddha, Kimila und Nandiya, die zusammen leben wie Milch und Wasser
und sich gegenseitig mit Zuneigung ("piya-cakkhu")
anblicken, angesichts der seltenen Qualität ihrer Freundschaft
erachte er seine eigenen Vorlieben für weniger wichtig als die
seiner Freunde:
"Ich denke also: "Es ist ein Gewinn für mich, es ist
ein großer Gewinn für mich, dass ich mit solchen Begleitern
im heiligen Leben lebe. Ich bewahre körperliche, sprachliche
und geistige Handlungen der liebenden Güte gegenüber jenen
Ehrwürdigen - sowohl offen als auch privat. Ich erwäge:
'Warum soll ich nicht beiseite legen, was ich tun möchte und
tue, was diese Ehrwürdigen tun wollen?' Dann habe ich beiseite
gelegt, was ich tun möchte und tue, was diese Ehrwürdigen
tun wollen. Wir haben verschiedene Körper, ehrwürdiger Herr,
sind aber wie eine Person im Geist."
Wie oben
erwähnt, kann man die Gruppe oder sogar den Lehrer verlassen,
wenn es zu sehr auf die eigenen spirituellen Kosten geht, auch wenn
das unhöflich erscheint. Einem Mönch, der in einer Umgebung
lebt, die weder seinen materiellen noch spirituellen Bedürfnissen
gerecht wird, wird geraten, sein Kloster zu verlassen, auch ohne sich
offiziell zu verabschieden.57
Der gleiche Punkt wird im Suttanipāta gemacht:
"Wenn
einen weisen Freund man findet,
als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll,
jedwede Widrigkeiten überwindend,
mag wandern man mit ihm, beglückt und achtsam.
Wenn keinen
weisen Freund man findet,
als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll,
gleich einem König, der besiegtes Land verlässt,
allein mag wandern man, dem Nashorn gleich."58
Es ist fraglich,
ob diese Empfehlung für einen Mönch auch während der
verpflichtenden Abhängigkeit der ersten Jahre59
seines klösterlichen Lebens oder während einer möglicherweise
langen oder ungerechten Bußperiode (Suspendierung) gilt. Möglicherweise
wurde die Lehrrede gehalten, bevor die in Mvg 103 enthaltenen Regulierungen
vorhanden waren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gilt diese Empfehlung
nicht für ungebildete bzw. "törichte" Ordinierte.60
Auch für Wandermönche, die allein unterwegs waren, gab es
eine Ausnahmeregel.61
Saṃsārisch
gesehen würde man davon ausgehen, dass die Praxis über alle
anderen Überlegungen hinausgeht und einen Lehrer in einer normalerweise
unangemessenen Weise zu verlassen, wird explizit erwähnt. In
der Praxis jedoch neigen Mönche, die in ihren ersten Mönchsjahren
von Lehrer zu Lehrer ziehen, dazu schnell zu disroben. Bemerkenswerterweise
gibt der Buddha die Empfehlung, sofort zu gehen in MN 17 nur, wenn
die materiellen Bedürfnisse nicht erfüllt sind. Das Problem
mit der Suche nach besseren Übungsbedingungen ist, dass das in
der Regel nicht die Ursache für die Stagnation des Schülers
ist. Lernen durch Versuch und Irrtum ist hier die Marschrichtung.
Die gemachten Fehler müssen nicht zum Schaden sein, insofern
als viel Weisheit und Humor in Bezug auf die wahren Ursachen des Leidens
auf dem Weg erlangt werden kann.
Möglicherweise
trügerische Verbindungen
Laut "Wahrig
- Deutsches Wörterbuch" kann das Wort "trügerisch"
die Bedeutung haben "trügend, täuschend, irreführend,
falsch", zweitens "äußerer Schein", drittens
"(Boden, Eis) gibt nach, bricht ein, trägt nicht, obwohl
es fest scheint". D.h. es scheint verborgene oder unvorhersehbare
Gefahren zu enthalten. Hier sind beide Arten oder auch die eine oder
andere Art dieser Bedeutungen gemeint.
Menschliche Beziehungen sind komplex und die unvermeidliche Vereinfachung
bei der Gliederung solcher Erfahrungen erzeugt leicht den Eindruck
einer übermäßigen, möglicherweise autobiographisch
entstehenden Voreingenommenheit. Dennoch gehören Warnungen zu
den wichtigsten Arten von Informationen. Besonders nützlich -
ebenso wie in der Regel vergeblich - sind Warnungen vor den versteckten
Gefahren schöner Dinge. Dass das Leben voller Enttäuschungen
ist, also voller Desillusionierung über Dinge, von denen jeder
weiß, dass sie trügerisch sind, ist ein Beweis für
diese Gegebenheit.
Im Hinblick
auf Verbündete sehen einige Formen der Nähe vielversprechend
aus, aber erfahrungsgemäß erweisen sie sich in den meisten
Fällen als katastrophal. Einer meditierenden Person, die sich
in einen anderen Meditierenden verliebt, scheint das die Lösung
sehr vieler Probleme zu sein. Die Ewigkeitswahrnehmung, die neben
dem Daseinstrieb die sinnliche Liebe erzeugt, scheint sich nahtlos
mit einer langfristigen Perspektive gemeinsam über mehrere Leben
zu praktizieren einzufügen. Kanonische Nachweise zeigen auch
viele Paare, die gemeinsam geübt haben.62
Etliche haben aber auch beschlossen, sich zu trennen, bevor sie die
Übung vollständig auf sich nahmen. (Der Buddha und Yasodhara;
auch Buddhas Eltern übten wohl separat; ebenso wie die Ehrwürdigen
Kassapa und Bhaddā Kappilānī.) In der Praxis schlagen
Versuche, den Kuchen zu essen und ihn trotzdem zu behalten, oft fehl.
Die Verschwendung von Zeit und Energie, die obsessive Fixierung auf
sinnliche Wahrnehmungen, die Persönlichkeitsentwicklung und ihre
anschließende Schwächung, die Verwirrung zwischen spiritueller
und weltlicher liebender Güte, sie alle fordern ihren Tribut
in Form von frustrierten Wünschen.
Nur werden hier die Ergebnisse auf gefährliche Weise mit denen
der Dhamma-Praxis verwechselt: Es gibt eine echte Gefahr, dass die
Dhammapraxis nicht nur wegen der vielen Emotionen vernachlässigt
wird, sondern auch mit den entsprechenden Frustrationen in Verbindung
gebracht wird. Der Partner, der anfänglich als Beweis für
die Größe der Lehre fungierte, liefert nun den Beweis für
seine Grenzen. Der Sumpf der täglichen Reibereien, Verhandlungen
und Kompromisse verschlechtert die Praxis und die Praktizierenden,
völlig unverhältnismäßig zum ursprünglich
vorgesehenen Nutzen.
Da das Eingehen dieser Art von Verbindungen in der Regel nichts mit
rationalem Denken zu tun hat, ist der wichtigste Punkt, den man hier
machen kann, in diese Beziehungen nicht zuviel Hoffnung zu setzen
oder sie schnell fallen zu lassen, wenn sie zu heiß werden,
falls man die Praxis als wichtig ansieht. Erwiesenermaßen erwartet
Mönche oder Nonnen, die die Robe ablegen, weil sie auf eine engere
Verbindung im Dhamma hoffen, in der Regel ein rohes Erwachen, manchmal
bereits innerhalb von Tagen nach der fatalen Entscheidung, die Robe
abzulegen. So etwas sollte niemals auch nur in Erwägung gezogen
werden.
Eine interessante
Frage ist, ob erfolgreiche Verbindungen Merkmale haben, sodass sie
vorhergesagt werden können. Es hat den Anschein, dass die meisten
der dhammisch erfolgreichen Beziehungen eher aus stabilen Ehen kommen,
bei denen die Phase der ersten Verliebtheit abgeklungen ist, anstatt
aus sog. "Vipassanā-Romanzen". Sowohl Menschen, die
frisch verliebt sind, als auch die Begeisterung der Bekehrten, die
nach dem Leeren jeder Flasche Cola "anicca" rufen,
sind irgendwie anstrengend und eine Kombination aus beiden ist auch
nicht wirklich hilfreich. Es würde vermutlich auch helfen, wenn
die Partner dem Dhamma gegenüber eine Verpflichtung haben, die
höher ist als die gegenüber der Beziehung, da das die richtigen
Prioritäten setzen würde und kleine Dinge klein halten würde:
"Liebe bedeutet nicht, sich gegenseitig anzusehen, sondern in
die gleiche Richtung zu blicken." wie Antoine de Saint-Exupéry
in "Wind, Sand und Sterne" schrieb. Meditationslehrer und
Meisteradministrator S.N. Goenka weist verheirateten Leuten vorzugsweise
Positionen als Assistenzlehrer zu, aber nur denen, deren Partner auch
die gleiche Technik praktizieren (um Stress in der Ehe zu vermeiden).
In der Regel macht er beide gleichzeitig zu Assistenzlehrern und sie
lehren gewöhnlich auch die gleichen Kurse, wodurch die Gefahr
von sexuellen Lehrer-Schüler-Beziehungen minimiert wird.
Ähnliche
Enttäuschungen wie bei Vipassanā-Romanzen gibt es oft auch bei
anderen Arten schwärmerischer Verbindungen. Viele Klöster
und Meditationszentren werden von Ausschüssen geführt. In
der Regel kommen die Mitglieder dieser Ausschüsse aus den Reihen
der begeistertesten, oft auch wohlhabendsten und gebildetsten Unterstützer
der Institution. Diese Leute sind normalerweise erfolgreich in der
Welt. Im gesamten Dhamma-Universum sind diese Ausschüsse berühmt
für die Schaffung von reinen Albträumen. Geld zu stehlen,
Mönche und Laienlehrer herumzukommandieren und Richtlinien mit
kindischen weltlichen Absichten zu erstellen, sind dabei Standard.
Da sie gewählt wurden, um auf weltliche Weise klug zu sein, ist
es oftmals fast unmöglich, diese Leute loszuwerden. Im Durchschnitt
hat die Tauglichkeit eines typischen Ausschussmitglieds eine Halbwertszeit
von etwa zwei Jahren. Wie im Falle von Liebesbeziehungen verwandelt
sich die anfängliche Begeisterung und Betörtheit in frustrierte
Verachtung, sobald die Vertrautheit wächst. Gleichzeitig haben
diese Leute nur eine sehr lockere Verpflichtung dem Dhamma gegenüber
und auch keine große Erfahrung damit, beides endet oft schon
am Tor des Klosters oder Zentrums. Die Lektion besteht darin, diesen
Komitees keine uneingeschränkte Macht zu geben. Diese Form von
Verwaltung wird im Kanon nicht erwähnt, trotz der Tatsache, dass
demokratische Räte üblich waren.
Eine zweite
große Gruppe von vielversprechenden, aber potenziell verräterischen
Verbindungen findet sich am entgegengesetzten Ende des Spektrums:
in der Familie. Als Kind ist man den Eltern gegenüber aus karmischen
Gründen zu Dankbarkeit verpflichtet und das ist nur der änfängliche
Teil der Verpflichtungen. Allein die Tatsache am Leben zu sein führt
dazu, dass man beim Erreichens des Erwachsenenalters zutiefst verschuldet
ist. Wenn der Dhamma im Praktizierenden heranreift, kann diese Dankbarkeit
kraftvoll, manchmal schmerzlich gefühlt werden. Darüber
hinaus sind die Vorlieben der Familienmitglieder bekannt und man kann
sich leicht mit ihnen verbinden. Man kann leicht erwarten, dass wunderbare
Bündnisse aus diesen saṃsārischen Verbindungen entstehen.
Und in der Tat haben die berühmtesten Meditationslehrer seit
der Zeit des Buddha auch gut in der Praxis verwurzelte Verwandte gehabt.
In der Regel aber ist das eine Person aus einer Zahl von mehreren
Dutzenden und im Gegensatz zu dem, was man erwarten würde, unterhielten
weder der Buddha noch seine fortschrittlichsten Jünger besonders
enge Beziehungen zu ihren praktizierenden Verwandten. Nur die grundsätzliche
Realität dieser Art von Verbindung kann die Weisheit ihrer Losgelöstheit
verdeutlichen.
Im Großen und Ganzen wird der Einfluss auf Familienmitglieder
aufgrund des Effekts, dass "Vertrautheit Verachtung erzeugt",
reduziert. Das ist die Welt der endlosen Banalitäten und Wahrnehmungen,
die sich seit dem Windelalter aufgehäuft und mit Resten vergangener
Fehden und Missverständnisse vermischt haben. Dass er sich nicht
geändert hat, gilt in den Augen vieler Familienmitglieder als
die attraktivste Errungenschaft der Dhamma-Praxis, wenn ein Mönch
nach Jahren der Abwesenheit zurückkehrt.63
Aber auch wenn Dhamma-Verbindungen entwickelt werden können,
wird die Praxis oft noch durch eine unverhältnismäßige
Menge an Familienzwist vergiftet, von sinnlosem Geschwätz bis
hin zu unangemessener Respektlosigkeit. Jemand, der in den selben
vier Wänden üben und leben muss, sollte sein Bestes versuchen,
in diesem Umfeld Verbündete zu finden. Notwendige Kontakte sollten
vorzugsweise verwendet werden, um Dhamma-Lehren zu kommunizieren,
wenn das nicht zu künstlich oder aufdringlich ist. Wer das familiäre
Umfeld in Zeiten des spirituellen Wachstums jedoch vermeiden kann,
wird von dieser Freiheit enorm profitieren.
Die letzte
Gruppe von potenziell trügerischen Verbindungen sind Menschen
mit grundsätzlich unterschiedlichen Tugenden oder Ansichten.
Ihre Freundschaft kann eng, loyal und bedeutungsvoll sein und sie
kann erhellende Diskussionen aufweisen. So weit, so gut, und nichts
davon soll verunglimpft werden. Menschen müssen nicht alles auf
die gleiche Weise tun, um Freunde zu sein. Dennoch sind oft die Unterschiede
nicht einfach nur Gegebenheiten, sondern sie repräsentieren Wertsysteme.
Wertsysteme wiederum legen Prioritäten fest. Starke Allianzen
bedürfen jedoch einer in etwa gleichen Verpflichtung zur Opferbereitschaft.
In ruhigen Zeiten sollten absolutes Engagement und allgemeine Zustimmung
leicht nebeneinander existieren. Wenn es aber hart auf hart geht und
darum Opfer zu bringen, ändert sich alles. Der stärker Engagierte
kann am Ende leicht frustriert und der Schwächere eingeschüchtert
und zu etwas gedrängt werden, was ihn oder sie überfordert.
Für unterschiedliche Errungenschaften, Einstellungen oder Vorlieben
gilt dies bei weitem nicht so sehr, wie für Ansicht und Tugend.
Ansicht und Tugend sind auch die hauptsächlich bestimmenden Faktoren
für die zukünftige Wiedergeburt. Da Verbindungen, von denen
wir sprechen, per Definition Bande über mehrere Lebensspannen
hinweg sind, gibt die große Wahrscheinlichkeit, dass man diese
Leute aufgrund unterschiedlicher Tugenden und Ansichten nie wieder
sehen wird, Grund zu erhöhter Vorsicht, zuviel von solchen Beziehungen
zu erwarten.
Was aus diesem
Kapitel über möglicherweise trügerische Verbindungen
hoffentlich hervorgeht, ist eine klarere Perspektive für die
Gründe, warum der Buddha seine monastischen Vorschriften so aufstellte,
wie er es tat. Die Klosterregeln trennen die spirituellen Sucher von
ihrer Familie und betten sie in eine eingeschlechtliche Umgebung ein,
in der eine möglichst ähnliche Tugend und Ansicht vorherrscht.
Anhang:
Passagiere
Wenn man
dem Pfad des Erhabenen über einen längeren Zeitraum folgt,
begegnet man vielen Mitreisenden. Manche sind einem eindeutig voraus,
manche scheinen für eine gewisse Zeitspanne vorn zu liegen, aber
dann fallen sie zurück oder ganz aus und manche scheinen sich
auf einem rudimentäreren Praxisniveau zu befinden. Wenn Jahre
zu Jahrzehnten werden, wird deutlich, dass das kein schneller Weg
ist. Die meisten Praktizierenden scheinen sich nicht so sehr, nicht
so grundlegend zu ändern, wie ein erster Kontakt mit den Lehren
hätte vermuten lassen können. Während sie eindeutig
Fortschritte machen können, ändern sie sich aber auch nicht
ganz so drastisch. All das hilft, Anerkennung für eine langfristige
Entwicklung über eine Reihe von vielen Leben zu bekommen. Das
wiederum kann dazu führen darüber nachzudenken, wieviele
solcher Leben noch vor einem liegen, aber auch eine Inspiration sein,
indem man zu schätzten lernt, dass man schon ziemlich an Boden
gewonnen hat.
Man bemerkt,
dass manche Leute irgendwie verheiratet mit den Ebenen sind, auf denen
sie sich gerade befinden. Aber was sind diese Ebenen? Wir haben einen
Gradmesser in den vier Stufen des Erwachens. Es könnte aber auch
eine Art Erweiterung in die Welt der nicht erwachten Menschen geben.
Hier ist
der Versuch eines solchen Modells:
0. Nicht-Buddhist und ineressiert sich nicht für Buddhismus.
0.1, 0.2, usw. könnte eine erhöhte Neugierde und ein gewisses
Interesse am Buddhismus haben, jedoch ohne Konsequenz für das
eigene Leben.
1. Interessiert an Buddhismus, aber als vorsichtiger Außenseiter.
2. Identifiziert sich mit Buddhismus, ist aber weitgehend unwissend.
3. Hält sich selbst für dauerhaft buddhistisch, weiß,
was die grundlegenden Lehrsätze sind. Hat sich irgend einer Art
von stetiger buddhistischer Praxis verschrieben; investiert regelmäßig
Zeit und Geld in den Buddhismus.
4. Spielt mit dem Gedanken an Ordination oder probiert sie
oder irgend einen anderen Weg der Entsagung entweder in diesem oder
dem nächsten Leben aus.
5. Verpflichtende Klosterpraxis. Fühlt sich Zuhause im
Mönchstum. Wenn er versucht, Stufe 7 zu spielen, wird es erhebliche
Unzulänglichkeiten oder Probleme geben. In der Theorie könnte
es auch Laien geben, für die die Klosterpraxis nicht günstig
ist, die aber nichts tun außer zu praktizieren.
6. Repräsentant der Klosterpraxis; Großer Lehrer
(in materieller Hinsicht) oder ein mit natürlichem Talent begabter
Mönch. Friedlich, sehr gelehrt und/oder charismatisch.
7. Ungebunden. Kommt ins Dasein, um endgültig abzuschließen.
Von Anfang an ganz anders im Hinblick auf Talent und Ausführung.
8. Bei einem hohen Erreichungszustand angekommen, nur noch
nicht ganz fertig. Weit entfernt vom Durchschnittsmenschen.
9. Arahant. Fertig. Fast ein Fremder für normale Menschen.
Im Allgemeinen
kann man innerhalb des ersten Jahres nach ihrem Kontakt mit dem Buddhismus
sehen, auf welchem Level sich die Menschen befinden, aber bei einigen
kann es Hindernisse geben, um das klar zu erkennen, zum Beispiel in
einem sehr jungen Alter oder einer Umgebung, die keine große
Unterstützung bietet. Die eigene Erfahrung der Praktizierenden
kann jedoch trügen, denn es gibt oft gewaltige Erfahrungen am
Anfang, die Möglichkeiten suggerieren, die größer
sind als in der Realität. Möglicherweise ist das der Fall
aufgrund des Effektes, schnell zu dem Level aufgestiegen zu sein,
auf dem sie eigentlich sind.
Normalerweise werden sie nicht mehr als eine Ebene aufsteigen. Oft
wird ein solches neues Level in mindestens einem zentralen Aspekt
unangenehm oder mangelhaft sein. Das mag auf dem obersten anders sein.
Die meisten von ihnen können ihr Level wieder verlieren, wahrscheinlich
mit Ausnahme der oberen zwei oder sogar drei Ebenen.
Abkürzungen:
AN |
Aṅguttara-Nikāya |
Angereihte
Sammlung |
BhiV |
Bhikkhunī-Vibhaṅga |
Vinaya
Buch IV |
BhuV |
Bhikkhu-Vibhaṅga |
Vinaya
Buch III |
Cvg |
Cullavagga |
Vinaya
Buch II |
DN |
Dīgha-Nikāya |
Längere
Sammlung |
It |
Itivuttaka |
|
MN |
Majjhima-Nikāya |
Mittlere
Sammlung |
Mvg |
Mahāvagga |
Vinaya
Buch I |
Pāc |
Pācittia |
Vergehenskategorie |
Sd |
Saṅghādisesa |
Vergehenskategorie |
SN |
Saṃyutta-Nikāya |
Gruppierte
Sammlung |
Sn |
Suttanipāta |
|
Vin |
Vinaya |
Ordensregelwerk |
Anmerkungen:
1 |
Das Pāli-Wort dafür ist sacc-anurakkhana,
d.h. "Bewachen der Wahrheit". [zurück]
|
2 |
MN 95 und AN III,65. [zurück]
|
3 |
AN III,27. [zurück]
|
4 |
AN VIII,10. Wegen fehlender chronologischer Informationen in den
kanonischen Aufzeichnungen ist es ratsam, bei der Verallgemeinerung atypischer Berichte vorsichtig zu sein
(siehe DN 16: Mahapadesa-Standards). Die Ordensregel ist die Rechtsprechung, viele Aufzeichnungen
können durch spätere Gesetze ersetzt worden sein. Nichtsdestoweniger enthalten die Reaktionen auf frühere
Fälle wertvolle Lehren, d.h. sie waren richtige und sogar beste Reaktionen auf die vorliegende Situation. [zurück]
|
5 |
AN VI,54. [zurück]
|
6 |
Mvg 80. [zurück]
|
7 |
Mvg 153. [zurück]
|
8 |
MN 103,10. [zurück]
|
9 |
MN 103,13. Siehe auch MN 65. [zurück]
|
10 |
Cvg 185 und 228. [zurück]
|
11 |
Cvg IX. [zurück]
|
12 |
Mvg II. [zurück]
|
13 |
Mvg 165. [zurück]
|
14 |
AN V,167. Siehe auch AN X,44 und DN 33,5. [zurück]
|
15 |
Sd 12 (BhuV 424) und PĀc 12 (BhuV 756).[zurück]
|
16 |
Mvg 154. [zurück]
|
17 |
Verwarnungs-, Unterwerfungs-, Verbannungs- und Versöhnungs-Verfahren
(siehe Cvg I,1ff, 11ff, 21ff, 33ff und Cvg IX). [zurück]
|
18 |
Cvg I,46ff und 56ff. [zurück]
|
19 |
AN VIII, 87-90. [zurück]
|
20 |
Cvg 75. [zurück]
|
21 |
Sabba loke anabhirata sañña. (MN 50; AN VII, 45,
AN X,60). [zurück]
|
22 |
MN 135,10. [zurück]
|
23 |
AN V,166. [zurück]
|
24 |
Unterlassene Hilfeleistung (§ 323c StrafGesetzBuch). [zurück]
|
25 |
Nonnen wandten sich gewöhnlich nicht direkt an den Buddha, sondern
über die Mönche, außer in einigen seltenen Fällen, in denen Mahāpajāpatī, Buddhas Pflegemutter,
den Buddha zu einer bestimmten Sachlage befragt (Cvg X,404-406). Siehe aber auch Bhu-Sd 8 (BhuV 383). [zurück]
|
26 |
Das war normalerweise der Fall, wenn eine Regel bereits etabliert
war und Mönche daran zweifelten, wie das, was sie getan hatten, im Regelwerk einzuordnen war (in den Vinīta-vatthu
bzw. Fallgeschichten der Vorschriften im gesamten Pārājika-
und Pācittiya Pāli). [zurück]
|
27 |
MN 88. [zurück]
|
28 |
Einige Gruppen unter den christlichen Amischen, die nach jahrhundertealten
Bräuchen leben und viele Dinge, wie Speisen, gemeinsam tun, lassen ihre Gemeinschaften wachsen, bis sie etwa 150 Menschen
erreichen und dann teilen sie sie auf. Die zugrundeliegende Idee ist, dass in solchen Gemeinschaften jeder den anderen einigermaßen
gut kennen kann. [zurück]
|
29 |
AN IV,192. [zurück]
|
30 |
AN IV,55. [zurück]
|
31 |
AN X,75. Siehe auch MN 41/42. [zurück]
|
32 |
SN 14, 23-28. [zurück]
|
33 |
SN 15,15-19. [zurück]
|
34 |
It 17. [zurück]
|
35 |
SN 3,18. Siehe auch SN 45, 2-3. [zurück]
|
36 |
AN III,26; Mvg X,467; Sn 35ff. [zurück]
|
37 |
AN III,31. [zurück]
|
38 |
AN II,34. [zurück]
|
39 |
Um ordiniert zu werden bedarf es der Zustimmung der Eltern (Mvg
105). [zurück]
|
40 |
SN 42, 3-5. [zurück]
|
41 |
Mvg 88-100. [zurück]
|
42 |
In
Mvg I sind es bis §31 61 Personen, dann folgen im §36
30 weitere Personen. Danach folgen die insgesamt 1000 ehemaligen
Flechten-Asketen der drei Kassapa-Brüder. Buddha's Sohn
Rāhula tritt eher unfreiwillig in den Orden ein, und zwar
als Novize unter dem Ehrw. Sāriputta (Mvg 105). Weitere
Verwandte des Meisters folgen erst in Cvg 330, nämlich
Mahānāma, Anuruddha, Bhaddiya, Ānanda, Bhagu,
Kimila, Devadatta und der Barbier Upāli. [zurück]
|
43 |
SN 14,23-28 und AN IV,91. [zurück]
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44 |
MN 70 und 95. [zurück]
|
45 |
Z.B. in Cvg IX,401, Absatz 3 und 5. [zurück]
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46 |
Sd 10. [zurück]
|
47 |
Sd 11. [zurück]
|
48 |
AN IV,191. [zurück]
|
49 |
Z.B. MN 38 und MN 22 oder Pāc 70 (BhuV 1090). [zurück]
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50 |
MN 108. Siehe auch DN 16. [zurück]
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51 |
AN III,27. [zurück]
|
52 |
MN 17. [zurück]
|
53 |
MN 95. [zurück]
|
54 |
Siehe AN, Anhang II, Teil III "Die Spitzen der Jüngerschaft".
[zurück]
|
55 |
AN V,59-60. [zurück]
|
56 |
AN V,2. [zurück]
|
57 |
MN 17. [zurück]
|
58 |
Sn
45-46 (Übersetzung: Ehrw. Nyanaponika). [zurück]
|
59 |
Der
Zeitraum dieser Abhängigkeit war zunächst ein Minimum
von zehn Jahren, wurde aber später auf fünf reduziert,
sofern das Verhalten und das Verständnis ausreichend entwickelt
sind. Wenn sie unzureichend entwickelt sind, kann diese Abhängigkeit
auf die gesamte Klosterzeit ausgedehnt werden (ab Mvg 102 Ende).
Heutzutage überprüft oder interessiert sich fast kein
Lehrer mehr dafür, ob irgendwelche der Voraussetzungen
für die Freiheit von der Abhängigkeit erfüllt
sind. Bessere Klöster bieten eine passive Aufnahme an durch
etwas Unterricht und eine empfohlene Zugehörigkeit von
fünf Jahren. Wenige Lehrer, die die Pflicht haben, diese
Ausbildung zu geben, können sich noch an die Namen oder
die Mönche erinnern, die sie in den vergangenen Jahren
ordiniert haben, geschweige denn können sie sagen, wo die
Schüler sind oder was deren Wissensstand ist. [zurück]
|
60 |
Mvg II,163. [zurück]
|
61 |
Mvg I,121. [zurück]
|
62 |
Z.B. Nakulapitā und Nakulamātā in AN IV,55, sowie
Suppiya und Suppiyā in Mvg VI,280. [zurück]
|
63 |
Daher auch der Spruch: "Der Prophet gilt nichts im eigenen Land."
[zurück]
|
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