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Was der
Buddha lehrt ist un-buddhistisch
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Eine kritische Betrachtung von Ingrid Johnen
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Hier nur einige Aussagen/Vorstellungen
die des öfteren zu hören sind:
Diesen oft obskuren Vorstellungen wurde dann im Laufe der Jahrhunderte auch tatsächlich Rechnung getragen. Es bildeten sich unzählige kulturell geprägte Gruppierungen und Schulen. Die tatsächliche Lehre, also das, was der Buddha (wohlgemerkt der historisch tatsächlich existiert habende) tatsächlich gelehrt hat, blieb in großen Teilen dabei auf der Strecke. Die Lehre wurde bedürfnisorientiert immer weiter umgestrickt ja man kann sagen verfälscht, sodass es wieder in unsere Sinneswelt passt. Die Lehre des Buddha wurde passend gemacht. Der eigentliche Sinn, das was der Buddha erkannt und durchschaut hat, ging zum größten Teil verloren. Es ist ein Tummelplatz entstanden, in dem jeder seine Bedürfnisse ausleben kann (darf), und das unter dem Deckmantel eines "Buddhismus". Nehmen wir wieder
ein paar Beispiele: Es werden ellenlange "Gebete" gesprochen, zum Beispiel an die Grüne Tara (siehe Wikipedia). Es werden tantrische Übungskurse abgehalten, in denen über die Sinnes-Gier (Sex) das Transzendieren ins Göttliche erreicht werden soll. Da gibt es mittlerweile (buddhistische?) Tanz- und Musikgruppen und es werden z.B. "Tänze für den Frieden" offeriert. Meditationskurse unter dem Motto "Wir atmen tief und ohne Angst" und "Wir haben uns alle soooo lieb". Klar, das finden alle schön, und es befriedigt die Sehn-Sucht nach Geborgenheit, zumindest für einen Moment lang. Man gehört dazu. Aber wohin führt dies auf Dauer? Bestimmt nicht raus aus dem Saṃsāra, aus dem ewigen Kreislauf von Alter, Krankheit und Tod. Bestimmt auch nicht zu tiefer gehenden Erkenntnissen, die aber unabdingbar vonnöten sind, wenn man nachhaltig sein Leben zum Heilsameren, zum Freudvolleren hin verändern möchte. Der "härteste" Spruch, den ich in den letzten Jahren von einem Mönch im Buddhistischen Haus Berlin Frohnau während eines Dhamma-Vortrages gehört habe war: "Gebt mir Dāna und ich bringe Euch alle in den Himmel." (Da möchte ich aber nun mal nicht hin. Was nun?) Fragt man dann genauer nach, was der Buddha gelehrt hat, gibt es dann auch mal so eine Ermahnung als Antwort wie "Don`t make trouble!" oder man bekommt erst gar keine Antwort. Intensives Fragen gehört sich nicht bei manchen Ordinierten. Erst recht nicht für einen (weiblichen) Laien. Warum wohl? Aus Unkenntnis der Lehrenden, oder weil sie sich ihres fehlerhaften Verhaltens bewusst sind? Zu meinem Trost traf ich aber auch auf sehr ernsthafte Menschen und Mönche. Leider waren sie zahlenmäßig nur ein paar Sandkörner an einem kilometerlangem Strand.
Doch was hat der Buddha
gelehrt?
Die Grundlage der buddhistischen
Lehre bildet das Erkennen der Vier Edlen Wahrheiten:
Und jener Übungspfad unterteilt sich in:
Dieser hat auf weiten Strecken aber so gar nichts mit Wellness zu tun. (Siehe auch Vortrag "Der edle achtfache Pfad".) Ganz im Gegenteil. Er ist oft recht "schmerzhaft" und beschwerlich. Er verlangt sehr viel Eigendisziplin und Kontinuität und geht nicht konform mit der Sehn-SUCHT nach Spaß, Ablenkung und Anerkennung von außen. Bis auf diesem Pfad Freude aufkommt, dauert es meist ein wenig, und Geduld ist nicht die Tugend der meisten Menschen. Alles muss instant und sofort sein. Da nimmt man dann doch vielleicht lieber wieder die schnelle Pille oder ein kleines "Gläschen".
Der Buddha lehrte die
5, 8, bzw. die 10 Sīlas (Tugendregeln) als ethische Grundregeln:
Wem macht das denn schon Spaß? Jetzt gibt es aber da tatsächlich noch Menschen, die sich ernsthaft mit dem beschäftigen, was der Buddha wirklich gelehrt hat. Sei es in eigener Übung an sich selbst und/oder um die Lehre für die Nachwelt so genau wie möglich zu erhalten. Die meisten dieser Menschen ziehen sich zurück, da sie keine Notwendigkeit darin sehen in der Öffentlichkeit zu agieren. Sie wissen, dass es für sie hinderlich ist, sich den Auswüchsen des Weltlichen auszusetzen. Nix von wegen "wir tanzen für den Frieden ... und machen Pūja ohne Ende". Fragt man diese Menschen aber wie es ihnen geht, kommt eine für die meisten unerwartete Antwort. Sie sind glücklich. Sie haben etwas gefunden, was sie nie von außen bekommen könnten. Nämlich eine Freude aus sich selbst heraus. Eine Freude, die unabhängig von äußeren Umständen und Gegebenheiten und auch jederzeit abrufbar ist. Man trifft nicht auf verhärmte Asketen, die sich krampfhaft durch den Achtpfad schlängeln. Sondern auf Menschen die "selbstbewusst" und mit Freude durchs Leben gehen. Menschen, die durch Übung erkannt haben, wie die Dinge funktionieren und ihnen deshalb nicht mehr anhängen. Menschen, die erkannt haben "Ohne Fleiß kein Preis" und dass es sich lohnt, den Anweisungen zur Übung, die der Buddha gelehrt hat, zu folgen, und das, ohne eingebaute Hintertüren. Doch kommt dann einer dieser Menschen mal hervor und legt den Finger an oder gar in die Eiterbeule der Selbstgefälligkeit des so genannten "Buddhismus", schreit der Mob wehklagend auf: "Der ist unbuddhistisch, arrogant und hat kein Upekkhā (Gleichmut), kein Mettā (Freundlichkeit), kein Herz". Wobei wir bei dem großen Mettā-Missverständnis sind. Das Wort Mettā wird meistens mit "liebende Güte" übersetzt, was aber nicht so ganz richtig ist. Mettā bedeutet ganz einfach "selbstlose" Freundlichkeit. Im Mettā-Sutta
finden wir zum Beispiel folgende Aussage: Das bedeutet: Eine Mutter würde sogar ihr Kind selbstlos, unter Einsatz ihres Lebens beschützen. Mütter, die ihr Kind lieben, tadeln es aber auch des öfteren und nicht immer ganz so sanft. Eltern wissen, wovon ich rede. Ein Ordinierter, der mit 13 Jahren oder noch früher ins Kloster ging, aber nicht. Unter dem Deckmantel von Mettā wird allzu oft geschwiegen. So nach dem Motto "Bevor mich alle für böse und unbuddhistisch halten und ich dann nicht mehr dazu gehöre, sage ich lieber gar nichts." Wenn wir so unsere Kinder "liebevoll" erziehen würden, sie so beschützen würden, dann würden die meisten Kinder nicht älter als 3 Jahre. Und sollten sie überleben, werden sie keine große soziale Struktur in sich aufweisen können. Auch der Buddha tadelte seine Anhänger und das mit oft deftigen Worten. Das "Mahāvagga des Vinayapiṭaka" ist gespickt mit Tadeln und Aussagen des Buddha wie zum Beispiel "Ihr Toren...!", "Ihr Narren...!" usw. Im Dhammapada findet man auch viele Beispiele, wo immer wieder der Finger in die Eiterbeulen gelegt wird. Der Buddha redet da meines Erachtens aus heutiger Sicht recht un-buddhistisch. Lesen Sie bitte selbst nach. Sie werden staunen. Wer Mettā richtig ausübt, praktiziert, wird ein edler Freund sein, der aber auch tadelt und nicht schweigt und einen sehenden Auges in eine unheilsame Richtung laufen lässt, trotz besseren Wissens. Er wird es auch nicht nur beim Wünschen von "Mögen alle Wesen glücklich sein" belassen. Nein, er wird tatkräftig Hilfe leisten soweit er kann und der andere es zulässt. Materiell und/oder spirituelle. Hier ein (un-buddhistischer?) Auszug aus dem Dhammapada, übersetzt aus dem Pāli von Kurt Schmidt: VI Paṇḍita - Der Weise 76 Dem Weisen folg'
wie einem Mann, der Schätze findet, 77 Er unterweise
dich und rate dir zum Rechten! 79 Wer gern die
Lehre hört, schläft gut und lebt beglückt. Das hört sich für mich sehr aktiv an und hat nichts mit gleichgültigem Alles-über-sich-ergehen-lassen zu tun oder schweigen, nur hinschauen und abwarten. Wobei wir bei Upekkhā sind. Eine auch oft falsch verstandene und immer wieder zurechtgebogene buddhistische Tugend. Upekkhā bedeutet gleichmütig, nicht gleichgültig. Einer, der den Dhamma praktiziert, wird als "Ernte" einen ruhigen gleichmütigen Geist erhalten. Wie gesagt, erhalten. Mettā (Freundlichkeit), Muditā (Mitfreude), Upekkhā (Gleichmut) und Karuṇā (Mitgefühl), man nennt sie auch die vier "Göttlichen Verweilungszustände, entwickeln sich nach und nach während des Praktizierens, aus eigener Erkenntnis heraus. Sie gehören aber - bis auf Upekkhā - nicht zu den Bodhipakkhiyadhammā, den 37 erforderlichen Dinge die zur Erleuchtung führen. Aber wie gesagt, Upekkhā bedeutet gleichmütig, nicht gleichgültig, so wie in der Art: "ist doch alles egal ... ich kann ja doch nichts daran ändern ... soll jeder machen wie er will ... sein Karma ... usw. Viele Dinge, die von außen kommen, können wir tatsächlich nicht ändern. Da ist es hilfreich, die Dinge gleichmütig zu beobachten und zu kontemplieren. Zu unserem eigenen Schutz, damit sie eben nicht zu einer leidvollen Sache für uns werden. Aber immer ist schweigen und aussitzen nicht das Mittel der Wahl, denn es gibt Menschen, die "kaum Staub auf den Augen haben" und denen wir helfen können, einen klareren Blick für das Wesentliche zu bekommen. Eben ein edler Freund sein. Aus meiner Sicht wäre es auch unheilsam, gleichgültig zuzuschauen, wie der Dhamma, die Lehre so wie vom Buddha zwar angekündigt, in Vergessenheit gerät, beziehungsweise passend zurecht gebogen wird oder ganz einfach falsch gelehrt wird. Die unheilsamen Auswüchse nicht zu benennen. Anderen, die noch nicht so erfahren sind, nicht die Augen zu öffnen. Der Buddha hätte auch "gleichmütig/gleichgültig" schweigen können. Er hätte es gar nicht erst weiter erzählen müssen, was er erkannt hat. Es besteht keine Notwendigkeit für einen Erleuchteten zu lehren. Der Buddha hat es aber doch getan. Er hat gelehrt und damit in so manche "Eiterbeulen" gestochen. Wir sind aber, wie am Anfang erwähnt, auf dem besten Wege dazu, aus dem "Buddhismus" eine Wellness-Angelegenheit zu machen. Das was der Buddha tatsächlich gelehrt hat, ist von kulturellen Auswüchsen und rituellen Handlungen so durchzogen, ja sogar überwuchert, dass die tatsächliche Lehre, der Dhamma oft kaum noch zu erkennen, zu erfahren ist. Meines Erachtens ist der Dhamma, die ursprüngliche Lehre, bis auf ein paar kleine heilsame Enklaven auf dieser Welt, dem Untergang, der Vergessenheit sehr nahe. Laut Aussage des Buddha gerät der Vinaya, die Sammlung der Ordensregeln als letztes in Vergessenheit. Meines Erachtens sind wir dort schon angekommen. Wobei wir beim Thema "Ordinierte" sind. Fragt doch einmal einen Mönch nach seinen Ordensregeln und wie er es damit hält. Zum Beispiel mit einer der wichtigsten Grundregelen "der Umgang und das Abstehen vom Annehmen von Geld". Tut es besser nicht - ... don`t make trouble ... Vielleicht trefft Ihr aber auch auf einen (es gibt sie wirklich), der tatsächlich seine Regeln ernst nimmt und praktiziert. Dann freut Euch und gebt ihm, was er für seine "Vier Grunderfordernisse" (Nahrung, Kleidung, Unterkunft, Medizin) benötigt. Das bedeutet für den Geber großes karmisches Verdienst. Wusstet ihr, dass zur Ausbildung vieler Mönche in Sri Lanka ein Wirtschaftsstudium gehört und/oder eine Ausbildung in Medien-und Kommunikationstechnik (Internet usw.)? Im Dhamma werden sie teilweise dagegen nur sehr notdürftig ausgebildet. So dass es gerade mal für Pūjas und "fromme" Sprüche reicht, damit genug Dāna (Spenden) von den Laienanhängern gegeben wird. Meditation ist oft gar kein Thema. Fragt doch einmal genauer nach - but: ... don`t make trouble! (Siehe auch "Der zerbrochene Buddha" vom Ehrw. Bhikkhu Shrāvasti Dhammika.) Der Pātimokkha ist eine Auflistung der Ordensvergehen und enthält üblicherweise 227 Regeln für Mönche bzw. 311 für Nonnen. Er wird zwar meist an allen Vollmond- und Neumondtagen (uposatha) vor der versammelten Mönchs- bzw. Nonnengemeinde (saṅgha) rezitiert, aber leider oft nur schnell heruntergeleiert, ohne dass sich die meisten damit wirklich auseinandersetzen. Der Buddha hat sich aber etwas dabei gedacht, als er nach und nach die Ordensregeln erließ. (Siehe auch "Das Mahāvagga des Vinayapiṭaka".) Die Menschen (Mönche) waren damals nicht besser oder schlechter als heute. Eigentlich hat sich kaum etwas verändert, trotz dass mehr als 2500 Jahre vergangen sind. Hier aus der Angereihten Sammlung X 31:
Zweck der Ordenssatzung
Letztens lernte ich einen ordinierten Mönch aus einer Zen Richtung kennen. Er war verheiratet, hatte zwei Kinder. (??????) Ich fragte ihn nach seinen Ordensregeln, worauf er meinte, er hätte 10 Regeln. Die ersten 5 wären die Sīlas.
Wobei das mit dem fünften Sīla aber nicht so ernst genommen würde, da die Mönche aus seinem Orden die trinkfestesten auf allen Festen seien. Die anderen fünf Regeln, na ja, die wüsste er im Moment nicht so genau. ... don`t make trouble ...
Hier wieder ein paar Zitate aus dem Dhammapada, übersetzt aus dem Pāli von Kurt Schmidt: XXII. Niraya - Hölle 306 Wer falsches
Zeugnis gibt, wer, was er tat, verneint, 307 Unwürd'ge,
Schlechte gibt's genug im gelben Kleid; 308 Viel besser
zu verschlingen feurig glüh'ndes Eisen, 309 Vier Früchte
bringt die Tat dem Ehebrecher ein: 310 Missachtung,
Höllenqual, in Ängsten kurze Freuden 311 Wie sich die
Hand verletzt, die Riedgras falsch ergreift,
Der Buddha wies immer wieder darauf hin: Hinterfragt alles, denkt selber darüber nach, lauft keinem Guru/Lehrer unreflektiert hinterher. Überprüft auch die Mönche, denen ihr Dāna (Spenden) gebt. Halten sie sich nicht an die Ordens-Regeln (Vinaya), zumindest die Wichtigsten, sind sie nicht sittenrein, haben sie auch kein Dāna "verdient". Ganz im Gegenteil, man macht sich mitschuldig an ihrem Untergang, an ihrer Talfahrt zur "Hölle", da man ihre Sittenlosigkeit unterstützt, ja sogar fördert, indem man ihnen zum Beispiel Geld in die Hand gibt. Da hilft es auch nicht, das Geld in einen Umschlag zu stecken, oder dass der Ordinierte es mit einer Pinzette anfasst. Falsch verstandenes Geben bringt kein großes karmisches Verdienst, wenn überhaupt welches. Aus der Motivation heraus "Ich gebe jeden Sonntag oder am Uposatha-Tag irgendeinem Mönch Dāna, dann komm ich im nächsten Leben in ein 'besseres Dasein' funktioniert leider nicht so ganz. Auch sollte man beim ab-geben Achtsamkeit walten lassen und sich folgende Fragen stellen: "Ist der, dem gegeben wird, würdig Spenden zu empfangen?", "Gebe ich ab, weil ich mir davon eine Gegenleistung erhoffe? Eine Art Geschäft?" (Dāna und Pūja erinnern mich öfters an den Ablasshandel im europäischen Mittelalter.) "Oder gebe ich mit freiem Gemüt, ohne Anhaftung, ohne etwas zu erwarten an einen 'edlen' tugendhaften Menschen/Ordinierten?" Was mit Sicherheit sehr verdienstvoll ist. Schauen wir uns doch die Menschen/Ordinierten genauer an, denen wir etwas ab-geben. Geben wir doch nur noch denen unsere Spenden, die auch würdig sind und helfen somit ALLEN sich sittenrein zu verhalten und unterstützen sie somit auf ihrem Heilsweg. Damit würden wir alle sehr viel für den Erhalt des Dhamma tun. Doch, wer ist des Gebens würdig? In der Angereihten Sammlung, Zweier Buch 36 finden man folgendes: Der Gaben würdig "Die sich in
hoher Schulung üben Die aufrecht sind
in ihren Werken,
(Hier fällt auf, dass da nicht nur explizit von Ordinierten geredet wird) Weiter finden wir, wiederum in der Angereihten Sammlung, diesmal im Siebener Buch 39:
Der ehrwürdige
Mönch
Schauen wir also mit Achtsamkeit genau hin und "überprüfen", so wie der Buddha es gelehrt hat. Doch wenden wir uns nun wieder dem Buddh-ismus im Allgemeinen zu. Es wird im heutigen Buddhismus vieles so zurecht gebogen, damit es für das eigene sinnliche Wohlbefinden passt. A-dhamma pur. Zum Beispiel für die Menschen, die den Untergang der Lehre, des Dhamma bemerkt haben, aber noch nicht so geübt im Gleichmut sind, wurde rechtzeitig auch wieder eine Lösung gefunden. Der "Maitreya-Kult". So wie der Messias, wird auch er kommen (zur Zeit lebt er noch im Tushita-Himmel), um das Rad der Lehre wieder in Gang zu setzen, und darauf kann man sich ja mit den verschiedensten Ritualen schon mal vorbereiten. (Maitreyas Kommen ist, je nach Quelle, vorausgesagt 3.000, 5.000 bzw. 30.000 Jahre nach Buddha Shakyamuni, also frühestens in 500 Jahren. Ich fordere an dieser Stelle wieder zum kritischen Nachdenken auf.) Damit das Warten aber nicht zu lang wird, werden heute schon werbewirksam "Heilige" vermarktet und unter anderem auch für politische Zwecke eingesetzt.
Zum Beispiel:
Ein weiteres Beispiel
für das "zurechtbiegen der Lehre": Was hat das alles mit dem Dhamma zu tun, mit Gesetzmäßigkeiten, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind? Aber zum Glück gibt es sie, die un-buddhistischen Menschen, Nichtordinierte und Ordinierte. Die, die sich ernsthaft mit der Lehre des Buddha beschäftigen, die an sich selbst arbeiten, die versuchen die Wahrheit zu sagen, zum Nutzen derer, die nur wenig Staub auf den Augen haben. Auffällig ist, dass viele "Fortgeschrittene" im Dhamma aus westlichen Ländern kommen, also keine "geborenen Buddhisten" sind. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie sich unvoreingenommen und ohne kulturellen Hintergrund mit dem Dhamma ernsthaft in Theorie und Praxis beschäftigt haben und dadurch "Fortschritte" erlangt haben, indem sie sich nur an das gehalten haben, was der Buddha gelehrt hat. Viele hatten auch das Glück, mit den wenigen guten Lehrern auf dieser Welt in Kontakt zu kommen. Gutes Karma halt.
Schluss-Satz für Buddh-isten: Mögen alle Wesen glücklich sein!
Bitte schaut auf das was ihr tut, seht, hört und fühlt. Bewacht Eure Sinnestore. Denkt darüber nach und hinterfragt alles, auch Eure Lehrer (vor allem diese). Glauben ist NICHT-WISSEN! Lauft nicht wie Schafe den Massen hinterher. Sucht Euch edle Freunde, gute Lehrer. Praktiziert und erkennt, worin der wahre Frieden und das Glück liegen. Nämlich nur in Euch selbst. Auch wenn es gerade am Anfang mit Mühen verbunden ist. Lasst Euch nicht von esoterischem Liebende-Güte-Geschwätz und Instant-Buddhismus blenden und verführen. Das bringt Euch nicht weiter, außer, dass Eure Geldbörse oft merklich leichter wird. (Gebt denen, die der Gaben wirklich würdig sind.) Lest, was der Buddha tatsächlich gesagt hat. Reflektiert dies (wann hat der Buddha was zu wem gesagt). Viele fleißige Menschen haben sich die Mühe gemacht, die Schriften akribisch zu übersetzen. Ihr müsst nur anfangen, Euch damit zu beschäftigen und zu praktizieren, damit Ihr auf Dauer wirklich die Dinge so seht, wie sie wirklich sind und die Verblendung, die Blindheit Schritt für Schritt dem Klarblick, dem Durchblick weicht. Seid einfach un-buddhistisch und folgt dem Dhamma, den Gesetzmäßigkeiten. Ihr braucht dazu keine Glücksbändchen oder irgendwelche Knochen, Zähne und so weiter. Seit mutig und steht dazu offen und ehrlich. Seid gute edle Freunde und weist auf falsche Lehren hin. Der Erfolg, das eigene Erkennen der Gesetzmäßigkeiten stellt sich mit Sicherheit bald ein. Die Lehre des Buddha ist zeitlos, geschlechtsneutral und für jeden überprüfbar. Egal wo man steht im Leben, egal wie alt man ist. Jeder kann seinen Nutzen, seine Erkenntnisse aus der Lehre, dem Dhamma ziehen und diese Erkenntnisse werden mit Sicherheit zu einer besseren Lebensqualität führen, und das nicht erst wenn man eine der 8 Stufen der Heiligkeit2 erreicht hat. Es ist eine pragmatische Lehre. Eine Lehre die alltagstauglich ist. Habt Mut auch mal anders zu sein als die anderen. (Siehe auch: "Anders sein - als Vorteil".)
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